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den Versprechungen der Befreiungszeit gibt es keinen freiheitlichen Bundesstaat und auch keine
               Verfassungen  in  Preußen  und  Österreich;  es  folgt  die  "Restaurations"-Zeit,  eine  Phase  der
               Regeneration für die alten Monarchien.
                     1817  zur  Feier  des  300.  Jahrestages  der  Reformation  treffen  sich  500  Studenten  und
               Professoren auf der Wartburg bei Eisenach und demonstrieren für die nationale Einheit und Freiheit
               Deutschlands ("Wartburgfest").
                     1819  die  Ermordung  des  reaktionären  Schriftstellers  August  von  Kotzebue  durch  einen
               fanatischen Studenten nehmen die versammelten Vertreter der Fürsten, allen voran Metternich, zum
               Anlaß  für  die  "Karlsbader  Beschlüsse"  -  Verbot  von  Studentenverbindungen,  Überwachung  des
               politischen  Verhaltens  von Professoren und Studenten, Zensur aller Zeitungen und  Zeitschriften,
               Berufsverbote    für   die    Publizisten   Arndt,   Görres,    den   "Turnvater"    Jahn    u.a.
               ("Demagogenverfolgung").
                     1832  angeregt  durch  die  Pariser  Juli-Revolution  von  1830,  versammeln  sich  etwa  30.000
               Bürger, Handwerker, Arbeiter und - wiederum - Studenten und Professoren zum "Hambacher Fest"
               (bei Neustadt/Weinstraße): das Volk droht, Einheit und Freiheit des Vaterlandes notfalls ohne die
               Fürsten zu bewerkstelligen.
                     1834  bis  1854  aufgrund  von  Hungersnöten,  Arbeitslosigkeit  und  politischer  Verfolgung
               wandern Millionen von Deutschen nach Amerika und nach Rußland aus.
                     1835  zwischen Nürnberg und Fürth  fährt die erste deutsche Eisenbahn - ein Signal  für die
               beginnende Industrialisierung.
                     1844  in  Schlesien  erheben  sich  3000  Weber  gegen  ihre  Arbeitgeber  und  deren
               Ausbeutungsmethoden;  diese  erste  proletarische  Aufstand  des  Frühkapitalismus  wird  von
               preußischem Militär blutig niedergeschlagen.
                     1848 Februar Karl Marx und Friedrich Engels veröffentlichen in London das "Manifest der
               kommunistischen Partei" - zunächst ohne größere Beachtung.
                     1848  März  "März-Revolution":  nach  dem  Vorbild  der  französischen  Revolutionsunruhen
               vom Februar kommt es in vielen deutschen Städten zu spontanen Volksversammlungen, auf denen
               Presse- und Gedanken- und Vereinsfreiheit, eine Volksmiliz und ein nationales Parlament verlangt
               werden; in Wien finden Straßenkämpfe statt; Metternich, der verhaßte Anführer der Reaktion, flieht
               nach  England;  aus  einer  Großkundgebung  vor  dem  Berliner  Schloß  entwickelt  sich  ein  von  der
               Polizei angerichtetes Blutbad und anschließend Barrikadenkämpfe; der Kaiser von Österreich und
               der  preußische  König  versprechen  die  Einführung  von  Verfassungen;  nach  Zustimmung  aller
               Einzelstaaten wird beschlossen, durch allgemeine, freie und gleiche Wahlen ein gesamtdeutsches
               Parlament in Frankfurt zu konstituieren.
                     1848  Mai  die  Frankfurter  Nationalversammlung  (auch  "Paulskirchen-Parlament"  genannt)
               tritt   erstmals   zusammen;      das     hauptsächlich    aus    Bildungsbürgern     bestehende
               "Professorenparlament" wählt den liberalen Freiherrn von Gagern zum Versammlungspräsidenten
               und  als  provisorisches  Staatsoberhaupt  den  Erzherzog  Johann  von  Österreich  zum
               "Reichsverweser".
                     1849  März  Verabschiedung  einer  Reichsverfassung  unter  Einbeziehung  der  zuvor
               beschlossenen  "Grundrechte":  Deutschland  soll  eine  konstitutionelle  Monarchie  mit
               Gewaltenteilung und allen bürgerlichen Rechten, jedoch ohne adelige Standesvorrechte werden.
                     1849  April  der  preußische  König  Friedrich  Wilhelm  IV.  lehnt  die  ihm  von  der
               Volksvertretung  angebotene  Kaiserkrone  wegen  des  "Ludergeruchs  der  Revolution"  ab  -  das
               Parlament ist ratlos.
                     1849 April/Mai um die beschlossene Reichsverfassung dennoch durchzusetzen, erheben sich
               in  Baden,  Sachsen,  der  Pfalz  und  Württemberg  radikaldemokratische  Aufstände,  die  von
               preußischen,  österreichischen  und  württembergischen  Truppen  niedergeschlagen  werden  -  die
               "48er-Revolution" ist gescheitert.
                     1850  der  Frankfurter  Bundestag,  das  Verfassungsorgan  des  "Deutschen  Bundes",  wird
               wiedereröffnet.
                     1858 König Wilhelm I., der spätere erste Kaiser des Zweiten Kaiserreichs, tritt in Preußen die
               Regentschaft an.
                     1862 Fürst Otto von Bismarck wird vom König zum preußischen Ministerpräsidenten ernannt.
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