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1990  (September)  förmliche  Zustimmung  der  vier  Siegermächte  des  2.  Weltkriegs  zur
               bevorstehenden Wiedervereinigung und künftigen vollen Souveränität Deutschlands.
                     1990  (3.  Oktober)  Wiedervereinigung  Deutschlands:  die  "DDR"  tritt  der  Bundesrepublik
               offiziell bei und hört damit selbst auf zu existieren; der 3. Oktober ist seither Nationalfeiertag.
                     1990  (Dezember)  wie  zuvor  bei  den  Landtagswahlen  in  den  neuen  Bundesländern
               Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen, so wird auch
               bei  der  Bundestagswahl  die  Vereinigungsleistung  von  Bundeskanzler  Helmut  Kohl  von  der
               deutschen Bevölkerung gewürdigt; CDU und FDP regieren weiter.
                     1991  (Juni)  auf  Beschluß  des  Bundestages  wird  Berlin  deutsche  Hauptstadt  (anstelle  von
               Bonn).
                     1992  (Mai)  nach  18  Jahren  im  Amt  tritt  Hans-Dietrich  Genscher  zurück  –  neuer
               Außenminister wird Klaus Kinkel (FDP).
                     1993  (November)  Maastricht-Vertrag:  die  Europäische  Gemeinschaft  wird  in  Europäische
               Union  (EU)  umbenannt;  seit  Jahresbeginn  bereits  Abbau  der  Zollschranken  und  gemeinsamer
               Binnenmarkt.
                     1994  (Juli)  der  ehemalige  Verfassungsgerichtspräsident  Roman  Herzog  (CDU)  wird  7.
               Bundespräsident.
                     1994 (August) Abzug der letzten russischen Soldaten aus Deutschland
                     1996 (Mai) die geplante Zusammenführung der Länder Brandenburg und Berlin scheitert am
               Nein der betroffenen Bürger in einer Volksabstimmung.
                     1998  (September)  Bundestagswahl:  die  CDU/FDP-Koalition  verliert  ihre  Mehrheit,
               Bundeskanzler  Kohl  muß  nach  16  Jahren  von  der  Macht  abtreten;  neuer  Bundeskanzler  einer
               Regierung aus SPD und Grünen wird der bisherige Ministerpräsident von Niedersachsen, Gerhard
               Schröder.
                     1999  (Juli)  Johannes  Rau,  früherer  Ministerpräsident  von  Nordrhein-Westfalen,  wird  8.
               Bundespräsident.
                     1998 bis 2002 erste Amtszeit der Regierung Schröder: nach einem chaotischen Anfang und
               fast völliger Untätigkeit läßt ein zufälliger, weltwirtschaftlich bedingter Aufschwung die Regierung
               unversehens relativ gut dastehen, die Arbeitslosenzahlen gehen gegenüber den letzten Jahren Kohls
               leicht zurück; statt Reformen anzugehen, werden Lieblingsideen des "rot-grünen Reformprojekts"
               verwirklicht,  so  die  Einführung  der  Homosexuellen-Ehe  und  ein  Zuwanderungsgesetz,  das
               allerdings  vom  Bundesrat  in  letzter  Minute  verhindert  werden  kann;  nachdem  Finanzminister
               Lafontaine im Streit das Kabinett verlassen hat, stellt der neue Minister Eichel die Industrie und das
               Großkapital weitgehend von Steuern frei und treibt damit die Staatsverschuldung auf immer neue
               Höchststände; Kanzler Schröders Programm zur Lösung der Wirtschaftsprobleme besteht in einer
               "Politik  der  ruhigen  Hand";  nach  den  New  Yorker  Terroranschlägen  vom  11.  September  2001
               lassen  sich  Schröder  und  sein  grüner  Außenminister  Fischer  zunächst  von  der  Kriegspolitik  der
               amerikanischen Bush-Regierung mitreißen und stimmen dem Militäreinsatz gegen Afghanistan zu;
               im  Sommer  2002  werden  Teile  der  neuen  Bundesländer  von  schweren  Hochwassern  verwüstet,
               wodurch sich der Kanzler als Krisenmanager profilieren kann; für CDU/CSU geht der bayerische
               Ministerpräsident Edmund Stoiber ins Rennen um die nächste Kanzlerschaft.
                     2002  (September)  aus  der  Bundestagswahl  gehen  –  äußerst  knapp  –  wiederum  SPD  und
               Grüne als Sieger hervor; durch das Oder-Hochwasser und teure Wiederaufbau-Versprechungen vor
               der  sicher  geglaubten  Niederlage  gerettet,  kann  Kanzler  Schröder  weiterregieren;  innenpolitisch
               bleibt die Regierung weiterhin tatenlos, jedoch bezieht Schröder, wie vor der Wahl angekündigt,
               nun  deutlich  Stellung  gegenüber  den  Vorbereitungen  der  USA  zum  Angriff  auf  den  Irak;
               gemeinsam  mit dem  französischen Präsidenten  Chirac und der  belgischen  Regierung tritt er den
               Amerikanern  vor  den  Vereinten  Nationen  entgegen,  kann  jedoch  die  im  März  2003  beginnende
               Aggression letztlich nicht verhindern.
                     2003  trotz  einer  Serie  von  Wahlniederlagen  der  SPD  in  den  Bundesländern  kann  sich  die
               Regierung immer noch nicht zu politischen Maßnahmen durchringen – so vergeht ein ganzes Jahr
               mit  einer  lethargisch  debattierten,  aber  kaum  irgendwo  in  Angriff  genommenen  Reform  des
               Arbeitsmarktes, des Sozialversicherungssystems und der Wirtschaft; wegen seiner "Agenda 2010",
               einer umfassenden Absichtserklärung zum Abbau des Sozialstaats und zur Umverteilung von unten
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