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Zweidrittelmehrheit, im letztgenannten Fall mit mindestens der Mehrheit der Bundestagsmitglieder
               (absolute Mehrheit), zurückweisen.
                     Seit  September  2006  regelt  eine  Föderalismusreform  die  Zuständigkeiten  von  Bund  und
               Ländern  neu. Ziel der Reform  ist es, die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit  von Bund und
               Ländern zu verbessern und die politischen Verantwortlichkeiten deutlicher zuzuordnen.
                     10. Das Bundesverfassungsgericht
                     Das  Bundesverfassungsgericht  ist  eine  charakteristische  Institution  der  deutschen
               Nachkriegsdemokratie.  Es  wurde  vom  Grundgesetz  mit  dem  Recht  ausgestattet,  demokratisch
               korrekt  zustande  gekommene  Gesetzesbeschlüsse  außer  Kraft  zu  setzen,  wenn  es  zu  der
               Feststellung gelangt, dass sie gegen das Grundgesetz verstoßen. Das Verfassungsgericht wird nur
               auf  Antrag  tätig.  Der  Kreis  der  Klageberechtigten  umfasst  die  Bundesorgane  Bundespräsident,
               Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung oder deren Teile – Abgeordnete oder Fraktionen – sowie
               Landesregierungen.  Das  Verfassungsgericht  wird  im  „Verfassungsstreit“  zum  Schutz  der  im
               Grundgesetz  garantierten  Gewaltenteilung  und  des  Bundesstaates  aktiv.  Um  auch  einer
               parlamentarischen  Minderheit  die  Anrufung  des  Verfassungsgerichts  zu  ermöglichen,  genügt  ein
               Drittel der Mitglieder des Bundestages, um Klage gegen eine Rechtsnorm zu erheben („abstrakte
               Normenkontrollklage“).
                     Das Grundgesetz legitimiert auch den einzelnen Bürger zur „Verfassungsbeschwerde“, wenn
               er sich durch das Handeln einer Behörde in seinen Grundrechten verletzt sieht. Schließlich ist jedes
               deutsche  Gericht  verpflichtet,  mit  einer  „konkreten  Normenkontrollklage“  an  das
               Verfassungsgericht  heranzutreten,  wenn  es  ein  Gesetz  für  verfassungswidrig  hält.  Das
               Bundesverfassungsgericht  hat  das  Monopol  auf  die  Verfassungsauslegung  für  die  gesamte
               Gerichtsbarkeit.
                     11. Deutschland und Europa
                     Die  Bundesrepublik  Deutschland  ist  seit  Entstehung  eine  treibende  Kraft  der  europäischen
               Einigung.  Sie  ist  eine  parlamentarische  Demokratie.  Die  Regierungspolitik  wird  vom
               Regierungschef und seinen Ministern bestimmt, aber nicht vom Staatsoberhaupt. Durch die hohen
               Standards  des  Grundgesetzes  für  Rechtsstaatlichkeit  und  Demokratie  wird  bisweilen  das
               Bundesverfassungsgericht  zu  einem  europapolitischen  Akteur.  Das  Gericht  hat  mehrfach
               verdeutlicht, dass die europäische Rechtsordnung den Kriterien des Grundgesetzes genügen muss,
               bevor  Deutschland  politische  Gestaltungsrechte  an  die  Europäische  Union  abtritt.  Die
               „Ewigkeitsgarantie“  der  tragenden  Grundgesetzprinzipien  gerät  hier  in  ein  Spannungsverhältnis
               zum Bekenntnis des Grundgesetzes zur europäischen Integration. In einem Grundsatzurteil hat das
               Verfassungsgericht  im  Juni  2009  angemahnt,  dass  der  Bundestag  auch  dann  substanziell  an  der
               europäischen Beschlussfassung beteiligt werden muss, wenn er nicht als Ratifizierungsorgan für die
               Europäischen Verträge gefordert ist.

                                                   Die Aufgaben zur Lektion

                     1.  Ordnen Sie die Wörter den Definitionen zu!

                         die Abstimmung • das Gesetz • die Koalition • der Konsens • der Staatsbürger •
                              das Staatsoberhaupt • die Wahl • der Abgeordnete • wählen • föderal
               1. der Abgeordnete : ein Mitglied des Parlaments
               2.                             : eine Methode, Parteien für die Regierung auszusuchen
               3.                             : ein Text mit den Regeln eines Staates, die alle Personen respektieren müssen
               4.                             : eine Person, die die Nationalität eines Landes besitzt
               5.                             : alle haben dieselbe Meinung
               6.                             : Handlung, bei der sich Personen für oder gegen etwas/jemanden entscheiden
               7.                             : so ist ein Staat, in dem einzelne Regionen sehr selbstständig sind
               8.                             : eine Verbindung von mehreren Parteien, die zusammen eine Regierung bilden
               9.                             : eine Person, die an erster Stelle des Staates steht und den Staat räpresentiert
               10.                           : sich für eine von vielen Parteien entscheiden

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