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Preisbildung auf unvollkommenen

                                                           Markten


                             In  der  Praxis  ist  die  Konkurrenz  selten  so  vollkommen,  dass  die
                        Konkurrenten vollstandig gleichartige Leistungen auf transparenten Markten
                        anbieten.  Selten  ist  ein  Monopol  so  vollkommen,  dass  nicht  doch  mit
                        vergleichbaren Leistungen am Markt gerechnet werden muss.

                    Unvollkommene Konkurrenz (Polypoloid)

                         Sie      entsteht       hauptsachlich        durch       das      Bestreben        der
                  Konkurrenzunternehmungen, ihre Leistungen (Produkte oder Dienstleistungen) zu
                  individualisieren  und  von  vergleichbaren  Konkurrenzleistungen  abzuheben.  Die
                  konkurrierenden  Leistungen  werden  mit  bestimmten  Vorzugen  (Praferenzen)
                  ausgestattet, die jedoch noch einen Vergleich des Kaufers zulassen.
                         Eine  Leistungsdifferenzierung  ergibt  sich,  wenn  die  Produkte  oder
                  Dienstleistungen sich unterscheiden durch
                           a) sachliche  Vorzuge:  Ausstattung  der  Leistung  mit  besonderen
                  Eigenschaften, z.B. besondere Ausstattung von Kraftfahrzeugen derselben Wagen-
                  und Preisklasse;
                           b) werbliche  Vorzuge:  Schaffung  eines  Firmenwertes  und  von  Marken
                  durch  besondere  Werbemassnahmen,  Public  Relations  und  hervorragenden
                  Kundendienst;
                            c) zeitliche Vorzuge: Wahl eines fur die Kaufer gunstigen Standortes und
                  Bereitstellung von Parkmoglichkeiten.
                           Solche  Vorzuge  verschaffen  den  Unternehmungen  bei  den  Kaufern  eine
                  besondere  Anziehungskraft  und  monopolahnliche  Stellung  (Meinungsmonopol,
                  Bequemlichkeitsmonopol,  Raummonopol).  Das  bedeutet,  dass  sich  bei  der
                  Preisbildung      differenzierter     Leistungen       konkurrenzwirtttschaftliche        mit
                  monopolistischen         Regeln       verbinden.       Anstelle       des      einheitlichen
                  Gleichgewichtspreises  entstehen  Preisklassen,  innerhalb  derer  die  Preise
                  konkurrierender Leistungen differieren. Die monopolistische Preisspanne ist um so
                  breiter,  je  grosser  die  Vorzuge  der  einzelnen  Leistungen,  je  starker  also  die
                  Bindungen  der  Kaufer  an  die  verschiedenen  Unternehmungen  sind.  Man  kann
                  ausserdem  feststellen,  dass  bei  niedrigen  Preislagen  die  monopolistische
                  Preisspanne  enger  ist,  da  das  Preisbewusstsein  bei  kaufkraftschwacheren
                  Kauferschichten    starker  wiegt  als  besondere  Qualitatsanspruche.  Mit  steigender
                  Preislage  verliert  der  Preis  an  Einfluss  auf  die  Kaufentscheidungen,  wahrend
                  besondere  Vorzuge  die  kaufkraftigeren  Kaufer  anziehen,  so  dass  die
                  monopolistische Preisspanne grosser wird.
                             Beispiele:
                               1.  Kleine monopolistische Preisspanne:  einfacher Wollmantel.
                               2.  Grosse monopolistische Preisspanne: Persianer-Pelzmantel.

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