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Wirkung des Gleichgewichtspreises

                  « Der Gleichgewichtspreis raumt den Markt.»  (W. Ropke)
                   Der  Gleichgewichtspreis, der  sich  durch  das  Spiel  von  Angebot  und  Nachfrage
                  bildet, raumt den Markt
                      -  von der grosstmoglichen Gutermenge, die nur bei diesem Preis umgesetzt
                           werden kann, und damit auch
                      -  von  der  grosstmoglichen  Zahl  zufriedener  Anbieter,  die  zu  diesem  Preis
                           ihre Ware verkaufen konnten, und
                      -  von der grosstmoglichen Zahl zufriedener Nachfrager, die zu diesem Preis
                           die Ware kaufen konnten.
                         Grosstmogliche  Umsatztatigkeit  auf  allen  Markten  bedeutet    in
                  gesamtwirtschaftlicher  Hinsicht  optimale  Bedarfsdeckung.  Dieses  wichtigste
                  volkswirtschaftliche Ziel wird also nur bei freier Preisbildung erreicht.
                         Jeder  staatliche  Preiseingriff  fuhrt  in  der  Regel  zu  einem  Preis  uber  oder
                  unter  dem  Gleichgewichtspreis,  bei  dem  der  mogliche  Umsatz  niedriger  ist.
                  Staatliche Preisfestsetzung verhindert also die optimale Bedarfsdeckung.


                                               Fragen und Aufgaben:

                         1.  Weshalb ist
                         a) die Angebotskurve in der Regel ansteigend,
                         b)  die Nachfragekurve in der Regel fallend?
                         2.  Welches Angebots-Nachfrage-Verhaltnis besteht bei einem
                         a) Kaufermarkt,
                         b)  Verkaufermarkt?
                         3.  Begrunden Sie, bei welcher Marktlage
                         a) Preise sinken,        b) Preise steigen mussen.
                      4. a)  Wie  konnten  die  zu  den  jeweiligen  Preisen  erzielten  Umsatze
                  eingezeichnet werden?
                      b) Wodurch ware die Hohe der Umsatze bestimmt
                      - bei Preisen uber dem Gleichgewichtspreis,
                          - bei Preisen unter dem Gleichgewichtspreis?
                      c) Wie beurteilen Sie den Umsatz beim Gleichgewichtspreis im Verhaltnis zu
                  allen ubrigen denkbaren Umsatzen?
                      d) Welchen Schluss folgern Sie daraus fur die Preisbildung?
                      5. Ermitteln Sie mit Hilfe eines Diagramms den Gleichgewichtspreis und die
                  dazugehorige Umsatzmenge!
                      6. « Der  Gleichgewichtspreis raumt den Markt.» Was besagt dieser Satz?
                      7. Warum ist der Gleichgewichtspreis der optimale Preis?
                      8. Was sind die Ursachen und Folgen
                      a) eines anhaltenden Nachfrageuberhangs,
                      b) eines anhaltenden Angebotsuberhangs?
                      9. Gelegentlich wird auch in der Bundesrepublik Deutschland die Forderung
                  nach  einem  Preis-  und  Lohnstopp  erhoben.  Versuchen  Sie,  die  Folgen  einer


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