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konnte die Produktions- und Absatzkapazitat fur den Ansturm der Kunden nicht
ausreichen.
Bestimmung der optimalen Absatzmenge (Nutzenmaximum).
Wird angenommen, dass die Unternehmung den hochstmoglichen
Gesamtgewinn, das Nutzenmaximum, erstrebt, muss im Rahmen der
Mengenpolitik die zugehorige (optimale) Absatzmenge gefunden werden. Hierzu
mussen neben den Erloswirkungen auch die Kostenwirkungen einer veranderten
Absatzmenge bekannt sein.
Da die Unternehmung bei vollkommener Konkurrenz den Preis nicht
beeinflussen kann, ist der Stuckerlos (=Grenzerlos) bei jeder Absatzmenge gleich
dem gegebenen Marktpreis (24,-). Die zusatzlichen Stuckkosten fur weitere Stucke
(Grenz- oder Differentialkosten) sind bis zu einer Absatzmenge von 61 Stuck
kleiner als der Stuckerlos. Bis zu diesem Punkt wachsen die Gesamtkosten beim
Ubergang zu einer grosseren Menge also langsamer an als der Gesamterlos. Der
Gesamtgewinn steigt. Bei einer Absatzmenge von 62 Stuck sind die zusatzlichen
Stuckkosten gleich dem Stuckerlos (Marktpreis).
Bei weiterem Steigerung der Absatzmenge nehmen die Gesamtkosten
rascher zu als der Gesamterlos; die Differenz zwischen beiden, der
Gesamtgewinn, vermindert sich wieder. Die gewinnmaximale Absatzmenge, die
der Unternehmer anstrebt, liegt also dort, wo die Bedingung (d K) : (d x) = e
zutrifft, im Beispiel also bei 62 Stuck (Nutzenmaximum).
Preisbildung bei vollkommenem Monopol
Entstehung des Monopolpreises
Dem alleinigen Angebot des Monopolisten steht die gesamte
Nachfragemenge des Marktes gegenuber. Der Absatz des Monopolisten ist durch
das Gesamtverhalten der Nachfrager bestimmt. Ubersteigt der Monopolpreis den
Gebrauchswert, den die kaufkraftigsten Nachfrager seiner Leistung zuerkennen, so
verliert er jeglichen Absatz. Je niedriger aber der Monopolpreis angesetzt wird,
desto mehr nimmt die Absatzmenge zu. Unterschiedliche Absatzmengen setzen
aber unterschiedliche Leistungsmengen voraus, bedingen also auch
unterschiedliche Kosten.
Der Monopolist muss demnach berucksichtigen
a) das jeweilige Produkt aus Preis mal Absatzmenge, den Gesamterlos,
und
b) die jedem Gesamterlos entgegenstehenden Gesamtkosten.
Will er einen moglichst hohen Gewinn erzielen, muss er den Preis und
die damit zusammenhangende Absatzmenge so festlegen, dass das Verhaltnis von
Gesamterlos und Gesamtkosten besonders gunstig ist. Man nennt diesen Preis den
optimalen Monopolpreis und die dazugehorige Leistungsmenge den optimalen
Beschaftigungsgrad des Monopolisten.
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