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Zugleich darf die Erklärung nicht so weitschweifig sein, dass sie den Lesefluss
unterbricht. Ist das nicht möglich, sollte man die Verwendung des Begriffs meiden
oder die Erklärung auslagern auf einen Kasten oder eine eigene Seite – dafür wurden
Links erfunden.
5. Technische Texte müssen genau sein und auf die Produkte eingehen
Schlechte Texte erkennt man vor allem daran, dass sie zum großen Teil aus
Aneinanderreihungen von Gemeinplätzen bestehen. Das Auto ist geräumig und
sparsam, die Bohrmaschine stark, die Möbel haben ein anspruchsvolles Design, das
Kleid ist schick und die Einbauküche praktisch. Und wie sind die Produkte vom
Wettbewerber? Wahrscheinlich nicht viel anders.
Das Schreiben von guten Texten über technische Themen wie zum Beispiel
Autos, Maschinen und Werkzeug beginnt mit der Analyse: Was ist das für ein
Produkt? Was genau macht dessen Qualität aus? Das muss man herausarbeiten.
Kurzes Beispiel:
Mit 134 kg vollgetankt lässt sich die Yamaha WR 250 flink bewegen wie ein
50er-Moped. Durch die langen Federwege von 270 mm vorne und hinten mit
progressiver Wirkung schlagen auch nach verwegenen Sprüngen die Federn nicht
durch.
6. Richtige Fachbegriffe in technischen Texten verwenden
Bei technischen Themen gibt es immer Fachbegriffe, mit denen Prozesse oder
Produkteigenschaften korrekt bezeichnet werden. Dabei geht es vordergründig
darum, Sachverhalte für Kenner und Fachkreise eindeutig zu bezeichnen. Darüber
hinaus hat die bei technischen Texten verwendete Sprache eine Signalwirkung: Sie
scheidet Fachleute von Laien. Wenn bei der Beschreibung von professionellen
Geräten eine laienhafte Sprache verwendet wird, wirkt das nicht vertrauenerweckend.
Andererseits darf die verwendete Sprache und das fachliche Niveau nicht zu
abgehoben sein (siehe Punkt 4). Es gilt also, das richtige Maß zu wahren.