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375 bis 378 die Westgoten dringen aus Furcht vor den Hunnen, die von Asien nach
Osteuropa hereinbrechen, ins römische Reich ein (Sieg über die Römer bei Adrianopel, 378).
um 400 Wanderung der Burgunder von Nordostdeutschland an den Rhein, dort Gründung des
legendären Wormser Burgunderreichs (407), (Nibelungenlied), das nach Zerstörung durch den
römischen Feldherrn Aetius um 443 in die Schweiz (Genfer See) verlegt wird.
406 Zug der ostgermanischen Vandalen westwärts über den Rhein, quer durch Frankreich,
nach Spanien (409, "Vandalusien"), von dort 429 weiter nach Nordafrika, wo sie, im heutigen
Tunesien, für 100 Jahre herrschten; mit den Vandalen zog ein Teil der ebenfalls von der Ostsee
stammenden Sueven (Schwaben) bis nach Spanien, wo sie dann den Nordwesten beherrschten, bis
ihr Reich dort von den seit 507 eingewanderten Westgoten ,geschluckt‘ wurde; die übrigen Sueven
spalteten sich unterwegs ab und ließen sich im heutigen Schwabenland nieder.
410 die Westgoten sind seit 382 ziellos über Griechenland und Jugoslawien nach Italien
gewandert und plündern und zerstören unter ihrem König Alarich die Stadt Rom (erstmals seit 800
Jahren, seit dem Gallier-Überfall von 387 v.Chr., erobern Feinde die Hauptstadt des römischen
Reiches!).
419 bis 507 Reich der Westgoten in Südwestfrankreich mit der Hauptstadt Tolosa (heute
Toulouse).
seit 420 norddeutsche Angeln, Sachsen und Jüten setzen über die Nordsee nach England über
und beenden die römische Herrschaft in Britannien; zur gleichen Zeit erobern die westgermanischen
Franken nach und nach fast alle römischen Provinzen in Gallien ("Frankreich"); ebenfalls zur
gleichen Zeit setzen sich die aus Italien kommenden Westgoten in den ehemals römischen Gebieten
Südfrankreichs fest, von wo sie 507 von den Franken unter Chlodwig vertrieben werden und nach
Spanien weiterziehen; dort herrschen sie, bis 711 die moslemischen Mauren Spanien erobern, die
erst 1490 wieder nach Afrika zurückgejagt werden konnten.
seit 475 Ausbreitung der Alamannen über ganz Süddeutschland, Westfrankreich und die
Schweiz.
476 Odoaker, ein germanischer Heerführer im Dienst der Römer, setzt den letzten
römischen Kaiser Romulus Augustulus vom Thron ab und übernimmt selbst die Herrschaft; damit
ist im Westen Europas die Geschichte des römischen Reiches zu Ende; das oströmische Reich mit
der Hauptstadt Konstantinopel besteht weiter, bis es 1453 von den Türken erobert wird, aber dort
spricht man bald nicht mehr lateinisch, sondern griechisch, und dort ist man nicht römisch-
katholisch, sondern orthodox.
481 bis 511 Regierungszeit des merowingischen Frankenkönigs Chlodwig: Begründung
der Merowinger- Dynastie, die bis 751 über das fränkische Reich herrschen sollte,
Zusammenschluß der niederrheinischen Stämme und Beginn der fränkischen Expansion in der
ehemaligen römischen Provinz Gallien; Chlodwig I. läßt sich 498 als erster germanischer Herrscher
katholisch taufen Chlodwig, Begründer der Merowinger-Herrschaft bei den Franken (Bronzefigur,
um 1500).
seit 493 Theoderich, der König der Ostgoten, die vom schwarzen Meer nach Italien
gewandert sind, regiert das ehemalige Kernland des römischen Reiches; das ganze (west-)römische
Imperium ist germanisch.
507 die Franken unter Chlodwig I. verdrängen das Westgotenreich von Frankreich nach
Spanien.
nach 530 Zusammenbruch der Reiche, welche die Germanischen Wandervölker auf dem
einstigen römischen Gebiet gegründet haben:
534 Eroberung des Genfer Burgunderreichs durch Franken
535 Zerstörung des nordafrikanischen Vandalenreichs durch den oströmischen
(byzantinischen) Admiral Belisar
553 Rückeroberung des ostgotisch beherrschten Italien durch den oströmischen
General Narses
711 Übernahme des Westgotenreichs in Spanien durch die arabischen Mauren.
553 bis 568 Italien steht für nur 15 Jahre wieder unter römischer, jetzt allerdings
byzantinischer Herrschaft (Kaiser Justinian I., 527 - 565).
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