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Nebst zahlreichen Flüssen hat die Schweiz über 1500 Seen. Die beiden grössten Schweizer
               Seen  teilt  sich  das  Land  mit  seinen  Nachbarn:  den  Genfersee  (Lac  Léman)  im  Südwesten  mit
               Frankreich, den Bodensee im Nordosten mit Deutschland und Österreich. Beide Seen sind wichtige
               Trinkwasserlieferanten;  der  von  der  Rhone  gespiesene  Genfersee  ist  sogar  der  grösste
               Frischwasserspeicher in Europa.
                     Der flächenmässig grösste See ganz auf Schweizer Gebiet ist der Neuenburgersee am Südrand
               des  Jura  (218,4  km2),  gefolgt  vom  bekannten,  113,7  km2  grossen  Vierwaldstättersee  in  der
               Innerschweiz.
                     Die Schweiz besteht aus 26 Kantonen und ist seit 1848 ein föderaler Bundesstaat. Vorher war
               sie  ein  Bündnis  der  souveränen  Kantone.  Die  ersten  drei  Kantone  haben  sich  1291  unter  Eid
               zusammengeschlossen – deshalb wird die Schweiz auch Eidgenossenschaft genannt. Seit 1848 heißt
               das Land offiziell Schweizerische Eidgenossenschaft. Der lateinische Name dafür, Confoederatio
               Helvetica, ist im Schweizer Landeskennzeichen zu finden: CH.
                     Verschiedene Völker und Staaten haben in der Vergangenheit um das Land gekämpft – ohne
               Erfolg. Seit dem Wiener Kongress 1815 gilt die Neutralität der Schweiz. Was die Schweiz heute so
               besonders macht: Sie liegt zwar mitten in Europa, ist aber kein Teil der Europäischen Union. Man
               bezahlt in der Schweiz auch nicht mit dem Euro, sondern mit dem Schweizer Franken.
                     In  der  Schweiz  gibt  es  vier  offizielle  Landessprachen:  Schweizerdeutsch  sprechen  rund  64
               Prozent der Bevölkerung, Französisch 20 Prozent, Italienisch sechs Prozent und Rätoromanisch 0,5
               Prozent. Je nach Landesteil und Sprache unterscheiden sich die Traditionen und die Kultur in der
               Schweiz.
                     Das Leben in der Schweiz ist teuer. Aber dafür sind die Löhne hoch. Deshalb kann man in der
               Schweiz gut leben. Vor allem in Genf und Zürich ist die Lebensqualität sehr hoch. Zürich ist die
               größte Stadt der Schweiz. Sie ist bekannt für ihre vielen Banken. UBS und Credit Swiss gehören
               weltweit  zu  den  führenden  Banken.  Die  Schweiz  ist  berühmt  für  ihr  „Private  Banking“,  die
               Vermögensverwaltung für Einzelpersonen. Viele reiche Leute legen ihr Geld in der Schweiz an.
                     In der Schweiz haben 25 internationale Organisationen ihren Sitz, 21 davon in Genf. Dazu
               gehören zum Beispiel die Vereinten Nationen, die UNESCO und die Weltgesundheitsorganisation
               WHO.
                     Käse, Schokolade, Taschenmesser und Uhren: Dafür ist die Schweiz berühmt. Neben vielen
               kleinen Firmen gibt es auch sehr große. Nestlé, der größte Nahrungsmittelkonzern der Welt, sitzt in
               der  Schweiz.  Bis  Anfang  der  1990er-Jahre  gab  es  in  der  Schweiz  fast  keine  Arbeitslosigkeit.
               Inzwischen liegt die Quote bei 3,7 Prozent (Stand: Juli 2009).
                     In der Schweiz leben sehr viele Ausländer: 21 Prozent der Einwohner sind aus dem Ausland.
               Die  meisten  kommen  aus  Italien,  dem  ehemaligen  Jugoslawien  und  aus  Deutschland.  Viele
               Menschen wohnen auch in Nachbarländern der Schweiz und fahren zum Arbeiten über die Grenze.
               Zuständig für die Integration in der Schweiz ist das Bundesamt für Migration.
                     Bekannt  ist  übrigens  auch  die  Schweizer  Garde:  Seit  1506  schützen  junge  Schweizer  in
               traditioneller Renaissance-Uniform den Papst und seine Residenz.
                     2.  Luxemburg
                     Das Groβgerzogtum Luxemburg liegt in Westeuropa. Seine Nachbarstaaten sind Deutschland
               im Osten, Frankreich  im Süden und  Belgien  im  Westen und  im Norden.  Luxemburg  nimmt die
               Fläche von 2586 Quadratkilometern ein und zählt etwa 379 000 Einwohner. Die Einwohner sind
               nur  zu  74  %  Luxemburger.  Die  anderen  sind  Emigranten  aus  Italien,  Frankreich,  der
               Bundesrepublik Deutschland. Das Land ist klein, aber es hat zwei Staatssprachen: Französisch und
               Deutsch. Die Hauptstadt und die Residenz des Groβherzogs ist die Stadt Luxemburg.
                     Hier ist auch Sitz der Regierung und Parlaments. Das Wort “Luxemburg”  bedeutet “kleine
               Burg”.  Das  Territoium  des  heutigen  Luxemburg  war  bis  zum  6.  Jahrhundert  hin  ein  Teil  des
               Römischen Reiches. Später gehörte Luxemburg zu Österreich und dann zu Frankreich. Seit dem
               Jahre 1815 ist es ein unabhängiger Staat – das Groβherzogtum Luxemburg. In den gegenwärtigen
               Grenzen existiert der Staat seit 1839. Seit 1948 gehört Luxemburg der Beneluxunion und seit 1949
               –  der  NATO  an.  Luxemburg  ist  eine  konstitutionelle  Erbmonarchie.  Der  Herzog  ernennt  und
               entlässt den Ministerpräsidenten und die Minister. Das Parlament besteht aus 56 Abgeordneten, die
               auf 5 Jahre gewählt werden. Es gibt noch einen Staatsrat von 21 Mitgliedern, die auf Lebenszeit
                                                                                                             54
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