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in der Stilepoche des Historismus (1840–1900) gebaut; Beispiele hierfür sind das Schloss
Neuschwanstein und der Berliner Dom.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren deutsche Architekten Vorreiter der Klassischen
Moderne. Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und das Bauhaus setzten Impulse, die die
Architektur bis heute weltweit prägen. Die monumentale Architektur im Nationalsozialismus stellte
einen markanten Einschnitt in der deutschen Architekturgeschichte dar. In der Zeit des
Wiederaufbaus herrschte Pragmatismus vor; erst allmählich fand die Architekturszene zu neuen
Ausdrucksformen. In der Bundesrepublik war das 1972 fertiggestellte Olympiastadion in München
ein wichtiges Projekt, das das neue Selbstverständnis deutscher Architektur in die Welt trug.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Entwicklung der Architektur globalisiert. Deutsche
Architekten sind weltweit aktiv, sind jedoch auf dem internationalen Architekturmarkt eher
unauffällig und konnten nicht wieder an die frühere Bedeutung anknüpfen. Dennoch arbeitet die
deutsche Baubranche heute insgesamt auf höchstem internationalem Niveau in Hinsicht auf
Gestaltung und Baukonstruktion. Um die Wahrnehmung der Architektur im In- und Ausland zu
verbessern, wurde 2007 die Bundesstiftung Baukultur gegründet.
Die UNESCO führt 37 deutsche Beiträge zum Welterbe auf, die auf 15 der 16 deutschen
Länder verteilt sind. Die Liste wurde mit dem Aachener Dom 1978 eröffnet; jüngster Neuzugang
war 2012 das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth. Es gibt einige Altstädte mit Welterbestatus in
Deutschland, dazu gehören Stralsund und Wismar, Bamberg, Goslar, Quedlinburg, Regensburg und
Lübeck. Zudem führt die UNESCO mit der Grube Messel, den Buchenurwäldern und dem
deutschen Wattenmeer drei Weltnaturerbestätten auf. Bisher strich die UNESCO eine Stätte in
Deutschland von der Liste der Welterben – das Dresdner Elbtal (Welterbe-Status von 2004 bis
2009) – aufgrund des Baus der Waldschlößchenbrücke, die die UNESCO als Bedrohung für die
Landschaft sah.
Besonders hohe Besucherzahlen erreichen Kulturdenkmäler, die eine Vorstellung von
deutscher Romantik erwecken und nicht zwingend als Weltkulturerbe ausgezeichnet sein müssen.
So gehören die Schlösser Neuschwanstein und Heidelberg, die Walhalla sowie die mittelalterlichen
Stadtkerne von Rüdesheim am Rhein und Rothenburg ob der Tauber zu den weltweit bekannten
touristischen Zielen.
Zunehmender Beliebtheit und Anerkennung erfreuen sich auch Denkmäler und Stadtbilder aus
der Zeit der industriellen Revolution, etwa prächtige Ensembles der Bäderarchitektur an der
Ostseeküste, oder auch Industriedenkmäler. Geschlossene historische Stadtbilder sind in den
deutschen Großstädten heute selten anzutreffen, da der Zweite Weltkrieg und der Wiederaufbau der
Nachkriegszeit einen Großteil der Kulturdenkmäler zerstört hat. Ausnahmen sind die Großstädte
Erfurt, Halle, Heidelberg, Schwerin, Wiesbaden und Regensburg, die im Zweiten Weltkrieg von
Flächenbombardements verschont blieben; auch Lübeck konnte sich einen großen Altstadtkern
bewahren. Klein- und Mittelstädte mit weitgehend geschlossenen historischen Altstadtbildern sind
in Deutschland noch recht häufig anzutreffen.
4. Museen
In Deutschland gibt es rund 6250 Museen, wozu auch private und öffentliche Sammlungen,
Schlösser und Gärten gehören. Berlin, das mit mehr als 170 Museen zu den renommiertesten
Museumslandschaften gehört, beherbergt neben der Museumsinsel, zahlreiche weltweit bedeutsame
Museen und Sammlungen.
Zu den bekanntesten musealen Einrichtungen gehören ebenfalls das Deutsche Museum in
München, das weltweit größte naturwissenschaftlich-technisches Museum, und das Germanische
Nationalmuseum in Nürnberg mit einer der bedeutendsten Sammlungen zu Kultur und Kunst von
der Vor- und Frühgeschichte bis zur unmittelbaren Gegenwart. Die Staatlichen Kunstsammlungen
in Dresden beherbergen u. a. das Grüne Gewölbe, eine historische Sammlung der ehemaligen
Schatzkammer der Wettiner Fürsten von der Renaissance bis zum Klassizismus. Das
Meeresmuseum mit dem Ozeaneum Stralsund ist das größte Meeresmuseum in Deutschland.
Bedingt durch eine lange Tradition im Automobilbau befinden sich in Deutschland einige der
größten Fahrzeugsammlungen Europas, wie z. B. im Stuttgarter Mercedes-Benz Museum oder
Porsche-Museum.
5. Bekannte deutsche Künstler
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