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Lagerstättenwasser und Erdgas. Es entsteht zusammen mit Erdöl unter sehr ähnlichen

               Bedingungen und bildet über Erdöllagerstätten oft eine sogenannte Gaskappe.



                     6.  Alternative  Theorien  zur  Erdölentstehung  vermuten  die  Ursprünge  höherer

               Kohlenwasserstoffe  wie  Erdöl  direkt  im  Erdmantel  und  der  tieferen  Kruste.  Sie

               schließen  die  Beteiligung  von  fossilen  Lebewesen  bei  der  Entstehung  aus.  Diese

               Theorien gelten nach derzeitigem Kenntnisstand als überholt. In der Sowjetunion war

               eine solche abiogenetische Theorie nach Nikolai Kudrjawzew in den 1950er-Jahren

               populär, aber nicht unbestritten. Kudrjawzew hielt reine Planktonansammlungen für

               ungeeignet, die bedeutenden natürlichen Methanquellen (vgl. Schlammvulkane) und

               große  Öl-  und  Ölsandvorkommen  zu  erklären.  Nach  Glasby  konnten  erst  neuere

               biotische  Theorien  zur  Neubildung  von  Kohlenwasserstoffen  und  deren  Mobilität

               innerhalb  von  Gesteinen  die  früheren  abiotischen  Annahmen  hinreichend  erklären.

               Der  russische  Sonderweg  wurde,  ähnlich  der  Thesen  von  Trofim  Lyssenko  in  der

               Genetik, nur noch von wenigen  Forschern vertreten. Diese Theorie  ist  mittlerweile

               selbst  in  den  Staaten  der  ehemaligen  Sowjetunion  weitestgehend  in  Vergessenheit

               geraten, im Westen ist sie praktisch unbekannt. Die bekannten Ölfunde sind allesamt

               auf fossiles biotisches Ausgangsmaterial zurückzuführen.

                     Im  Westen  wurde  Thomas  Gold  mit  Theorien  zum  abiotischen  Ursprung  von

               Erdgas bekannt. Golds Theorien führten zu einigen Explorationsbohrungen, die zwar

               kaum Erdöl, aber Hinweise auf biogene Materie und Bakterienaktivität in bisher für

               unmöglich gehaltenen Tiefen ergaben. Die Theorien Golds gelten als widerlegt.



                     7.  Grundlage  für  die  Erdölsuche  ist  genaues  Kartenmaterial.  In  bestimmten

               Gebieten (z. B. Iran) kann man Lagerformationen bereits an der Erdoberfläche mittels

               Luftbildkartierung  erkennen.  In  Gebieten  mit  mächtiger  Überdeckung  der  tieferen

               Schichten  durch  junge  Formationen  oder  im  Offshore-Bereich  genügt  dies  nicht.

               Auch lassen sich aus Luftfotos alleine keine genauen Gesteinstypen oder deren Alter

               bestimmen.  Dazu  und  zur  punktweisen  Überprüfung  der  Luftbildinterpretationen

               muss  der  Geologe  stets  selbst  das  betreffende  Gebiet  aufsuchen  und  dort  so  viele

               „Aufschlüsse“  wie  möglich  durchführen.  Interessant  sind  Stellen,  an  welchen  für
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