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Besondere Schwierigkeiten bereitet die Erdölförderung aus Lagerstätten, die sich

               unter Gewässern befinden („Off-Shore-Gewinnung“). Hier müssen zur Erschließung

               der  Lagerstätte  auf  dem  Gewässergrund  stehende  oder  darüber  schwimmende

               Bohrplattformen (Bohrinseln) eingerichtet werden, von denen aus gebohrt und später

               gefördert (Förderplattformen) werden kann.



                     11.  Im  Dezember  2009  wurde  der  Öffentlichkeit  bekannt,  dass  bei  der  Erdöl-

               und  Erdgasförderung  jährlich  Millionen  Tonnen  radioaktiv  verseuchter  Rückstände

               anfallen,  für  deren  Entsorgung  größtenteils  der  Nachweis  fehlt.  Im  Rahmen  der

               Förderung  an  die  Erdoberfläche  gepumpte  Schlämme  und  Abwässer  enthalten

               NORM-Stoffe  (Naturally  occurring  radioactive  material),  unter  anderem  das

               hochgiftige und extrem langlebige Radium 226 sowie Polonium 210. Die spezifische

               Aktivität der Abfälle beträgt zwischen 0,1 und 15.000 Becquerel (Bq) pro Gramm. In

               Deutschland, wo etwa 1000 bis 2000 Tonnen Trockenmasse im Jahr anfallen, ist das

               Material  laut  der  Strahlenschutzverordnung  von  2001  bereits  ab  einem  Bq  pro

               Gramm  überwachungsbedürftig  und  müsste  gesondert  entsorgt  werden.  Die

               Umsetzung  dieser  Verordnung  wurde  der  Eigenverantwortung  der  Industrie

               überlassen,  wodurch  die  Abfälle  letztlich  über  Jahrzehnte  hinweg  sorglos  und

               unsachgemäß beseitigt wurden. Es sind Fälle dokumentiert, in welchen Abfälle mit

               durchschnittlich  40  Bq/g  ohne  jede  Kennzeichnung  auf  einem  Betriebsgelände

               gelagert wurden und auch nicht für den Transport besonders gekennzeichnet werden

               sollten.

                     In Ländern mit größeren geförderten Mengen von Öl oder Gas entstehen

               deutlich mehr Abfälle als in Deutschland, jedoch existiert in keinem Land eine

               unabhängige, kontinuierliche und lückenlose Erfassung und Überwachung der

               kontaminierten Rückstände aus der Öl- und Gasproduktion.
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