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Erdoberfläche  zutage  tritt  (in  Deutschland  zum  Beispiel  bei  Hänigsen  zwischen

               Hannover und Braunschweig).

                     Als  Startschuss  der  modernen  Erdölindustrie  gilt  das  Patent  von  1855  auf  die

               Herstellung  von  Kerosin  aus  Kohle  oder  Erdöl,  das  dem  kanadischen  Arzt  und

               Geologen Abraham P. Gesner in den USA erteilt wurde. Hintergrund war die Suche

               nach einer preiswerten Alternative zu Walöl als Brennstoff für Lampen. Kerosin als

               Leuchtmittel  blieb  bis  zum  Aufstreben  der  Automobilindustrie  in  den  1920ern  die

               wichtigste  Verwendung  von  Erdöl.  Heute  ist  Erdöl  die  Grundlage  unserer

               Industriegesellschaft.  Erdöl  ist  der  wichtigste  Energieträger  und  Ausgangsstoff  für

               zahlreiche Produkte der chemischen Industrie, wie Düngemittel, Kunststoffe, Lacke

               und Farben oder auch Medikamente.



                     5. Erdöl entsteht aus abgestorbenen Meeresorganismen wie Algen. Sie werden

               während  mehreren  hunderttausend  bis  mehreren  Millionen  Jahren  auf  dem

               Meeresgrund abgelagert. Herrschen in der betreffenden Meeresregion sauerstoffarme

               Bedingungen nahe dem Meeresgrund, so bilden sich dabei mächtige Sedimentfolgen

               mit  hohem  Anteil  biogenen  Materials.  Die  Abwesenheit  von  Sauerstoff  in  dieser

               Ablagerungsumgebung  verhindert  die  vollständige  Zersetzung  der  Biomasse,  ein

               Faulschlamm entsteht. Im Laufe von Jahrmillionen wird dieser durch Überdeckung

               mit weiteren Sedimenten hohen Drücken und Temperaturen ausgesetzt. Unter diesen

               Bedingungen  werden  die  in  der  Biomasse  enthaltenen  wasserunlöslichen,

               langkettigen  Kohlenwasserstoffe,  die  sogenannten  Kerogene,  in  kurzkettige

               gasförmige  und  flüssige  Kohlenwasserstoffketten  aufgespalten,  ein  Prozess,  der  in

               der Industrie auch als Cracken bekannt ist.

                     Diese  fein  verteilten  Kerogene  werden  durch  Druck  und  Temperatur  zersetzt,

               jedoch nicht oxidiert. Sie können innerhalb der Poren von Gesteinen wandern. Diesen

               Prozess  nennt  man  Migration.  In  sogenannten  Speichergesteinen  sammeln  sich  die

               umgewandelten Kohlenwasserstoffe als Erdöl und Erdgas an. Gerät das Erdöl unter

               undurchlässige Gesteinsschichten, die seine weitere Wanderung an die Erdoberfläche

               und  seitwärts  verhindern  (Erdölfalle),  reichert  es  sich  dort  an  und  es  entsteht  eine

               Erdöllagerstätte.  In  den  Gesteinsporen  befinden  sich  neben  Erdöl  auch
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