Page 61 - 6729
P. 61
61
Das kleine thüringische Ort Gräfenroda gilt als der Geburtsort des
Gartenzwergs, der bis heute typisch für Deutschland und neben Kuckucksuhren
ein beliebtes Souvenir für ausländische Touristen ist.
Die berühmten Thüringer Rostbratwürste kann man in Deutschland auf
jedem Volksfest kaufen. Eine weitere bekannte Spezialität der Thüringer Küche
sind die Kartoffelklöße, die es in zahlreichen Variationen gibt. Weimar ist
bekannt für Zwiebelkuchen, Zwiebelsuppe oder Zwiebelbrot und jedes Jahr im
Oktober findet in Weimar ein großer Zwiebelmarkt statt. Besonders beliebt sind
aber auch die zahlreichen Blechkuchen, bei denen die Teigmasse auf ein
Kuchenblech gestrichen wird und zur Verfeinerung mit Quark, Pudding
und/oder Obst bestrichen wird.
Das älteste Reinheitsgebot Deutschlands kann der thüringische Ort
Weißensee aufweisen: Bereits 1434 legte der Stadtrat von Weißensee fest, dass
in Weißensee ausschließlich Hopfen, Malz und Wasser zum Bierbrauen
verwendet werden durften.
Durch Rheinland-Pfalz fließt der Rhein, vorbei an Weinbergen, der
Loreley und zahlreichen bewaldeten Hängen. So ist es nicht verwunderlich, dass
Wildspezialitäten (Wildschwein, Reh) auf dem Speisezettel stehen. Die sehr
milden Temperaturen lassen Esskastanien, Weißkohl, Pfirsiche, Aprikosen und
Mandeln wachsen. Aus Weißkohl werden Kohlrouladen (Weißkohlblätter mit
Hackfleisch gefüllt) und Sauerkraut mit Rippchen zubereitet. Südlich von
Koblenz liegt das Hauptanbaugebiet für Kartoffeln, so dass eine echte rheinland-
pfälzische Spezialität der Dippekuchen, ein Kartoffelauflauf mit Zwiebeln und
Speck, ist. Weitere typische Spezialitäten sind der Pfälzer Saumagen (gefüllter
Schweinemagen) sowie Federweiser (frischer Wein) mit Zwiebelkuchen.
Das Saarland ist ein kleines Bundesland mit der Landeshauptstadt
Saarbrücken. Das Gebiet grenzt an Frankreich, beheimatet zahlreiche römisch-
historische Stätten und wird von der Saar durchflossen.
Hauptnahrungsmittel der Saarländer sind Kartoffeln. Da das Saarland an
Rheinland-Pfalz grenzt ist auch hier die regionale Spezialität der „Dibbelabbes“,
ein Kartoffelauflauf mit Speckwürfeln. Gerne essen die Saarländer auch
Weißkraut mit Kartoffeln, Kartoffelpuffer (geriebene, rohe Kartoffeln mit Eiern,
Zwiebeln, gebraten), Kartoffelknödel, häufig auch gefüllt mit Hackfleisch und
Leberwurst. Ein Ring Lyoner, eine Fleischwurst, fehlt bei fast keiner Mahlzeit.
Im Ausland ist Bayern vor allem wegen der Königsschlösser, der
romantischen Straße, Bier und natürlich dem Oktoberfest bekannt und beliebt.
Der Speisezettel der Bayern wird durch die saftigen Wiesen und Wälder
bestimmt. Hopfen- und Getreideanbau liefen Rohstoffe für Bier, Wein, Brot und
Nudeln, die Viehwirtschaft für Fleisch-, Wurst-, Käse- und Milchspezialitäten.
In ganz Bayern gelten gefüllte Schweine- und Kalbsbrust, Sauerkraut,
Semmelknödel mit Pilzen, Leberknödel, Brezeln, Bayerische Creme (Creme aus
Eiern, Sahne und Vanille), Dampfnudeln (gedünsteter Hefeteig), Apfelstrudel
(länglicher Apfelkuchen) und Ausgezogene (fritierter Hefeteig) als Spezialität.