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Für das Jahr 2012 ist ein Zuwachs des österreichischen BIP um 0,9% prognostiziert.
Die wichtigsten Industriezweige in Österreich sind: Nahrungs- und Genussmittelindustrie,
Maschinen- und Stahlbau, Chemie und Fahrzeugindustrie, Elektro- und Elektronikindustrie sowie
Holz- und Papierindustrie.
Aus diesen Industriezweigen kommt auch ein Großteil der österreichischen Warenexporte.
Österreich ist ein Industrieland mit kleinem Inlandsmarkt, daher ist der Außenhandel
besonders wichtig. Hier finden Sie eine Zusammenstellung von Kennzahlen, Handelspartnern und
Warengruppen.
Im Jahr 2011 konnte ein Wachstum der österreichischen Exporte um 11,7% verzeichnet
werden. Wertmäßig lagen sie damit bei EUR 122,2 Mrd. und die Exportquote (Waren- und
Dienstleistungsexporte in % des BIP) lag bei 56,6%. Im Vergleich zum Vorjahr haben auch die
Importe zugenommen und liegen nun bei 130,8 Mrd. Euro.
Die wichtigsten Handelspartner sind Deutschland, Italien, Schweiz, USA und, Frankreich.
Die räumliche Nähe zu mittel- und osteuropäischen Staaten sind mit ein Grund für die
steigende Bedeutung des Handels und der wirtschaftlichen Vernetzung mit diesen Ländern. Der
Anteil der österreichischen Exporte in diese Region betrug im Jahr 2011 17,8%.
Die wichtigsten Warengruppen bei den Exporten sind Maschinen und Anlagen,
Kraftfahrzeuge und Kfz-Teile, medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse, Eisen, Stahl und
Metallwaren, Papier und Pappe
Besondere Bedeutung hat auch der Export von Dienstleistungen, wobei hier der Tourismus an
erster Stelle steht.
Der Tourismus spielt in Österreich eine sehr große wirtschaftliche Rolle. 2011 besuchten rund
23 Mio. ausländische Gäste das Land, das sind knapp 90,7 Mio. Übernachtungen (3/4 der
Gesamtnächtigungen), insgesamt gab es knapp 126 Millionen Nächtigungen.
Die meisten Besucher kommen aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz,
Großbritannien, Italien und, den USA.
5. Österreichische Kultur
Österreich wird wegen seiner reichen kulturellen Vergangenheit und Gegenwart weltweit
geschätzt. Diese Kultur repräsentiert sich in grandiosen Baudenkmälern, wie etwa dem Wiener
Stephansdom, Schloß Schönbrunn, der Hofburg, dem "Goldene Dachl" in Innsbruck, Stift Melk,
dem "Loos-Haus" oder dem "Hundertwasser-Haus". Eine Vielfalt von Ausstellungen der Bildenden
Kunst, Theater, Konzerte, großen und kleinen Festivals sowie Brauchtumsveranstaltungen
vervollständigen das Angebot. Weltberühmte Chöre (Wiener Sängerknaben, Arnold-Schönberg-
Chor) und Orchester wie die Wiener Philharmoniker, die Wiener Symphoniker, die Camerata
Academica Salzburg, der Concentus Musicus und das Vienna Art Orchestra wirken als Botschafter
des Landes.
Die österreichische Literatur erreichte in der Epoche des Minnegesanges ihren ersten
Höhepunkt. Bis heute gelesene und gespielte Autoren des 19. Jahrhunderts sind Franz Grillparzer,
Ferdinand Raimund, Johann Nestroy und Adalbert Stifter. Zu den internationalen Literaturgrößen
im 20. Jahrhundert zählen u.a. Arthur Schnitzler, Stefan Zweig, Joseph Roth, Robert Musil,
Ingeborg Bachmann, Thomas Berhard oder Peter Handke.
Neben den zwei Protagonisten der literarischen Szene, Handke und Bernhard, haben auch
jüngere Autoren große Erfolge verbuchen können. Christoph Ransmayrs Romane "Die letzte Welt"
und "Morbus Kitahare" wurden von der europäischen Kritik enthusiastisch gefeiert. Elfriede Jelinek
enthüllt mit ihren kritisch-emanzipatorischen Theaterstücken und Romanen die gesellschaftlich
deformierte Rolle der Frau. Werner Schwab war der erfolgreichste deutschprachiger Dramatiker der
Gegenwart.
Die "Wiener Klassik", das Zeitalter von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und
Ludwig van Beethoven, gilt im Bereich der Musik als eine der großen europäischen
Kulturleistungen. Diesen drei Klassikern steht in der Zeit des Biedermeier ebenbürtig der Wiener
Franz Schubert gegenüber, dessen kammermusikalische Werke einen Höhepunkt der romantischen
Musik darstellen. Im ausklingenden 19. Jahrhundert wirkten noch Anton Bruckner, Hugo Wolf und
Johannes Brahms, der große Vollender der klassisch-romantischen Musik. Gustav Mahler gehörte
bereits zu den großen Symphonikern der beginnenden Moderne. Die Wiener Operette hat ihre
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