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Die 70er Jahre in der BRD waren geprägt von einer Welle terroristischer Anschläge (RAF)
               und die Folgen einer weltweiten Wirtschaftskrise (ab Ende der 70er), die die Zahl der Arbeitslosen
               sprunghaft ansteigen ließ. Die 1979 beschlossene NATO-Nachrüstung und die damit verbundene
               Stationierung von Mittelstreckenraketen in Europa lösten in der Bundesrepublik Deutschland eine
               große Friedensbewegung aus. Der sozialliberalen Koalition unter Kanzler Helmut Schmidt (1974-
               1982),  die  an  den  Auseinandersetzungen  um  die  NATO-Nachrüstung  scheiterte,  folgte  eine
               christlich-liberale Koalition unter Helmut Kohl (1982 bis 1998).
                     Auch  in  der  DDR  hatte  sich  eine  Friedensbewegung  Ende  der  70er  Jahre  formiert,  die
               zunächst staatlich gelenkt war, dann jedoch die Basis für die Bürgerrechtsbewegung in der zweiten
               Hälfte der 80er Jahre bildete. Michail Gorbatschows Reformpolitik in der Sowjetunion ab 1985, die
               untrennbar  mit  den  Begriffen  Glasnost  und  Perestroika  verbunden  ist,  konnte  auch  an  der  DDR
               nicht  spurlos  vorübergehen.  Während  die  SED-Führung  die  Reformpolitik  des  russischen
               Präsidenten scharf kritisierte, geriet sie innenpolitisch immer mehr unter Druck.
               Helmut Kohl
                     1989  öffnete  Ungarn  seine  Grenze  zu  Österreich,  und  es  kam  zu  einer  Massenflucht  von
               DDR-Bürgern  über  die  Grenze  in  den  Westen.  Gleichzeitig  fanden  in  vielen  Städten  der  DDR
               Massendemonstrationen gegen das Regime statt, worauf Parteichef Erich Honecker zurücktrat. Am
               9.  November  1989  wurde  die  Grenze  zwischen  der  DDR  und  der  Bundesrepublik  Deutschland
               geöffnet. Im Zwei-Plus-Vier-Vertrag (12. September 1990) zwischen der frei gewählten Regierung
               der DDR unter Lothar de Maizière (CDU), der Regierung der BRD und den vier Siegermächten aus
               dem Zweiten Weltkrieg wurden die Voraussetzung für die Wiedervereinigung der beiden deutschen
               Staaten geschaffen, die am 3. Oktober 1990 vollzogen wurde. Hauptstadt wurde erneut Berlin. Im
               November 1990 wurde die Oder-Neiße-Linie als endgültige Ostgrenze Deutschlands bestätigt. Bei
               den ersten freien gesamtdeutschen Wahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Koalition
               aus CDU/CSU und FDP unter Kanzler Helmut Kohl bestätigt (erneut 1994).
                     Die  Wiedervereinigung  stellte  eine  große  wirtschaftliche  Belastung  für  Deutschland  dar.
               Durch die Übernahme der Altschulden und die hohen Kosten für den Wiederaufbau in den neuen
               Bundesländern stiegen die Staatschulden an, ebenso die Zahl der Arbeitslosen. Erst ab 2005 gab es
               wieder  einen  wirtschaftlichen  Aufschwung.  Schwierig  gestaltete  sich  auch  die  Bewältigung  der
               entstandenen  gesellschaftlichen  und  sozialen  Probleme  durch  die  Wiedervereinigung.  Allgemein
               konnte  ein  Ansteigen  des  Rechtsextremismus  verzeichnet  werden,  rechte  Parteien  mit
               ausländerfeindlichen Parolen verbuchten vor allem in den neuen Bundesländern Wahlerfolge.
                     Die Koalition unter Helmut Kohl verlor die Wahlen 1998, die Regierung wurde von einer
               Koalition  aus  Sozialdemokratischer  Partei  und  Bündnis  90/Die  Grünen  übernommen.
               Bundeskanzler wurde Gerhard Schröder (SPD). Die Wahlen 2002 gewann die regierende rot-grüne
               Koalition knapp mit einem Vorsprung von elf Sitzen. Der Regierung gelangen mit der Agenda 2010
               (einem  Konzept  zur  Reform  des  deutschen  Sozialsystems  und  Arbeitsmarkts)  erste
               Reformmaßnahmen.  Durch  die  Einnahmen  aus  der  umstrittenen  Ökosteuer  gelang  es,  die
               Lohnnebenkosten  (Rentenversicherungsbeiträge)  zu  reduzieren.  Allgemein  wurde  das  Thema
               Ökologie stärker gewichtet. Der erste Kampfeinsatz deutscher Soldaten seit dem Zweiten Weltkrieg
               - 1999 im Kosovo-Krieg - markierte einen Wendepunkt der deutschen Außenpolitik. Deutschland
               unterstützte im Rahmen des Anti-Terrorkrieges den Krieg in Afghanistan, beteiligte sich aber 2003
               nicht  am  Irakkrieg.  Dies  führte  zu  Konflikten  vor  allem  mit  den  USA,  aber  zu  großen
               Sympathiebekundungen      aus    der   deutschen    Bevölkerung    gegenüber    Schröder.    Das
               Arbeitsmarktkonzept Hartz IV, das 2005 in Kraft trat, hatte das Ziel, den Arbeitsmarkt zu beleben;
               allerdings wuchsen die Proteste v. a. der Betroffenen gegen eine als unsozial empfundene Politik.
                     2005 löste Bundespräsident Horst Köhler den Bundestag auf, nachdem Schröder am 1. Juli
               die Vertrauensfrage gestellt hatte. Bei den Neuwahlen im September konnte keine der Parteien eine
               absolute Mehrheit erringen. Nach langen Sondierungsgesprächen wurde schließlich Angela Merkel
               (CDU) in einer großen Koalition als erste Frau in der Geschichte zur Bundeskanzlerin Deutschlands
               gewählt. 2007 fusionierten nach zweijähriger Vorbereitungszeit die beiden Parteien "Linkspartei"
               (Die  Linkspartei.PDS)  und  die  Wahlalternative  Soziale  Gerechtigkeit  (WASG)  zur  neuen  Partei
               "Die  Linke".  Parteivorsitzende  wurden  Lothar  Bisky  (langjähriger  Vorsitzender  der  2005  in
               Linkspartei  umbenannten  PDS)  und  Oskar  Lafontaine  (ehemaliger  SPD-Vorsitzender  und
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