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Richtung Süden, wo sie sich mit den dort ansässigen Kelten vermischten. Die Römer, die den
Begriff Germanen für alle germanischen Volksstämme verwendeten, bauten ab 40 v.Chr. zur
Sicherung ihrer Provinz Gallien gegen die barbarischen Stämme entlang der Rheinlinie
Grenzkastelle (z.B. in Mainz, Koblenz und Trier). Im Jahre 9. n.Chr. kam es zur Schlacht im
Teutoburger Wald, als der Cheruskerfürst Arminius den Legionen des römischen Feldherren Varus
eine vernichtende Niederlage beibrachte. Ab Ende des 1. Jahrhunderts n.Chr. begannen die Römer
mit dem Bau des so genannten "Limes", eines über 500 km langen Grenzwalls zwischen Rhein und
Donau.
Das Vordringen der germanischen Stämme im 2. und 3. Jahrhundert nach Westen und Süden
stellte einen Teil der ersten germanischen Völkerwanderung dar. Größere westgermanische Stämme
waren z.B. Alemannen, Franken, Bayern, Sachsen und Langobarden.
Die Germanen überwanden um 260 den Limes und die Donaugrenze, 401 musste Rom die
Rheingrenze aufgeben. Nur wenig später besiegten die germanischen Stämme der Vandalen,
Alemannen, Westgoten, Burgunder und Franken die römischen Legionen in Gallien, gegen Ende
des 5. Jahrhunderts ging das Weströmische Reich unter.
3. Frühmittelalter
Der sich zum Christentum bekannte fränkische König Chlodwig I. (466-511), vereinte Teile
des heutigen Frankreich und Deutschland zum großen Merowingerreich. Zum Zeitpunkt seines
Todes 511 dehnte sich das Reich bis hin zu den Pyrenäen aus, und obwohl es danach unter seinen
vier Söhnen aufgeteilt wurde, gelang es, die Reichsgrenzen noch zu erweitern (Burgund im Norden,
Thüringen im Osten, Italien im Süden). Familienfehden innerhalb der merowingischen
Königshäuser führten im Lauf des nächsten Jahrhunderts dazu, dass die so genannten "Hausmeier"
(lat. major domus), die höchsten Beamten im Land, die Macht an sich rissen. Als "Fürst der
Franken" übernahm 687 einer von ihnen, Pippin von Herstal, die Herrschaft in den zu diesem
Zeitpunkt existierenden drei Königreichen Austrasien (im Osten, Hauptstadt Reims), Neustrien (im
Westen, Hauptstadt Paris) und Burgund (Hauptstadt Orléans). Pippin III. ernannte sich 751 zum
König der Franken, nachdem er mit Zustimmung des Papstes Zacharias den letzten
Merowingerkönig (Childerich III.) abgesetzt hatte, und begründete damit die Dynastie der
Karolinger. Sohn Pippins III. und sein Nachfolger war Karl der Große, der 764 neuer König der
Franken wurde und sich 800 vom Papst zum Kaiser krönen ließ. Das Reich Karls des Großen
umfasste die Gebiete des heutigen Frankreich, Deutschland und Oberitalien. Im 9. Jahrhundert
wurde es geteilt in ein Ostfränkisches und ein Westfränkisches Reich, die Grundsteine für die
späteren Staaten Deutschland und Frankreich.
4. Hoch- und Spätmittelalter
Nach dem Aussterben der Karolinger im Ostfränkischen Reich (911) folgte der fränkische
Herzog Konrad auf dem Königsthron (911 bis 918), dann der sächsische Herzog Heinrich (919-
936). Dessen Sohn Otto I. (936-973), der sich im Jahr 962 zum Kaiser krönen ließ, gilt als
Begründer des mittelalterlichen Deutschen Reiches. Die Machtansprüche, die mit dem Kaisertum
verbunden waren, brachten Otto I. in Konflikt mit dem Papsttum und mit Byzanz, das zu diesem
Zeitpunkt über Süditalien herrschte. Dem Herrschergeschlecht der Ottonen folgten ab dem 11.
Jahrhundert die Salier, beginnend mit Konrad II. (1024-1039, Kaiser ab 1027), ab Mitte des 12.
Jahrhunderts die Staufer mit Friedrich I. Barbarossa (1152 bis 1190, Kaiser ab 1155). Die
Stauferzeit mit Lehenswesen und Rittertum, die bis 1254 andauerte, war für das mittelalterliche
Reich eine der glanzvollsten Epochen.
Nach einer Zeit, in der die Macht der einzelnen Kurfürsten gegenüber dem Königtum immer
mehr zunahm und sich Italien von Deutschland löste, setzte sich im 15. Jahrhundert mit Friedrich
III. das Geschlecht der Habsburger im Kampf um die deutsche Königskrone durch (1440 bis 1493).
Dessen Sohn Maximilian I., der seit 1508 Kaiser war, löste die Kaiseridee vom Papsttum und von
Rom. Der deutsche König war fortan automatisch auch deutscher Kaiser.
Seit dem 14. Jahrhundert nahm die Bedeutung und Machtfülle der Städte und des Bürgertums
im Reich kontinuierlich zu. Die Hanse, ein Zusammenschluss norddeutscher Städte, stellte ab Mitte
des 14. Jahrhunderts eine bedeutende wirtschaftliche und politische Macht dar.
1348 wütete eine große Pestepidemie in ganz Europa, schätzungsweise jeder Dritte in
Deutschland fiel ihr zum Opfer.
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