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Die Kinder sind in der Regel im Jahr der Vollendung des sechsten
Lebensjahres schulpflichtig und treten in die für alle Schülerinnen und Schüler
gemeinsame Grundschule ein, die von Jahrgangsstufe 1 bis 4 reicht. In Berlin
und Brandenburg umfasst die Grundschule sechs Jahrgangsstufen. Für
Schülerinnen und Schüler mit Sonderpädagogischem Förderbedarf, deren
Förderung in einer allgemeinen Schule nicht ausreichend gewährleistet werden
kann, gibt es entsprechend den Behinderungsarten unterschiedliche Typen von
Sonderschulen, in einigen Ländern auch Förderschulen, Förderzentren oder
Schulen für Behinderte genannt.
Aufbauend auf der gemeinsamen vierjährigen - in Berlin und Brandenburg
sechsjährigen - Grundschule sind die Bildungsgänge der Sekundarstufe I in den
Ländern in unterschiedlichen Schularten organisiert, und zwar in der Regel als:
• Hauptschule
• Realschule
• Gymnasium
• Gesamtschule
Die genannten Schularten sind nicht in allen Ländern nebeneinander zu
finden. So fassen mehrere Länder die Bildungsgänge der Hauptschule und der
Realschule pädagogisch und organisatorisch zu einer Schulart zusammen.
Die Hauptschule, die Realschule und das Gymnasium sind Schularten mit
einem Bildungsgang; hier ist der gesamte Unterricht auf einen bestimmten
Abschluss bezogen. Andere Schularten vereinen mehrere Bildungswege unter
einem Dach. Hier wird der Unterricht zumindest in einem Teil der Fächer
leistungsdifferenziert auf verschiedenen Anspruchsebenen erteilt.
In der Sekundarstufe I werden der Hauptschulabschluss und der Mittlere
Schulabschluss vergeben. Der Mittlere Schulabschluss kann bei Erfüllung
bestimmter Leistungsanforderungen die Berechtigung zum Besuch der
gymnasialen Oberstufe beinhalten.
Zwischen den einzelnen Schularten der Sekundarstufe I ist Durchlässigkeit
möglich. Zum einen ist in den Jahrgangsstufen 5 und 6 ein Wechsel in einen
anderen Bildungsgang möglich. Zum anderen kann an jeder der genannten
Schularten grundsätzlich jeder Abschluss und jede Berechtigung der
Sekundarstufe I erworben werden.
Die Hauptschule ist für Schüler gedacht, die nach dem Schulabschluss eine
Lehre machen wollen. In der Hauptschule sollen die Schüler auf das
Berufsleben vorbereitet werden, und so werden außer theoretischem Wissen
praktische Kenntnisse und Fertigkeiten besonders gefördert.
Die Hauptschule dauert fünf Jahre. Am Ende erhalten die Schüler einen
Hauptschulabschluss. Die meisten Schüler lernen nach dem Schulabschluss
einen Beruf und besuchen gleichzeitig die Berufsschule (einmal oder zweimal in
der Woche), indem sie ein Praktikum in einem Betrieb machen. Die berufliche
Bildung in Deutschland ist international sehr anerkannt. Es bedeutet, dass die
Ausbildung an zwei verschiedenen Lernorten stattfindet: Im Betrieb und in der
Berufsschule. Hier arbeiten sie 4 Tage. Die Lehre oder die Ausbildung dauert 3-
4 Jahren. Die Azubis bekommen von Betrieb eine geringe Bezahlung. Die Lehre