Page 46 - 6729
P. 46
46
Leistungspunkten. An den Fachhochschulen betrug die Regelstudienzeit
normalerweise acht Semester, die sich aus sechs Semestern theoretischer
Ausbildung (an der Hochschule) und zwei Semstern praktischer Ausbildung (in
Unternehmen) zusammensetzten.
Jetzt allerdings werden an allen Universitäten und Fachhochschulen die
Abschlüsse auf Bachelor und Master umgestellt. An der Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften kann man sich nur noch für diese Abschlüsse
einschreiben. Den Bachelor of Science (B.Sc.) für technisch-
naturwissenschatliche Studiengänge bzw. den Bachelor of Arts (B.A.) für
geisteswissenschaftliche Studiengänge erhält man in der Regel nach drei
Studienjahren nach Erwerb von 180 ECTS Leistungspunkten. Er ist eine
Voraussetzung für die Aufnahme in einen Master-Studiengang. Dieser wird
nach einem ein- bis zweijährigen Studium mit mindestens 60 bzw. 120 ECTS
Leistungspunkten mit einem Master of Science (M.Sc.) bzw. Master of Arts
(M.A.) abgeschlossen. Bachelor- und Mastergrade können sowohl an
Fachhochschulen als auch an Universitäten erworben werden.
Einige Studiengänge, wie etwa Recht und die Studiengänge für die
Ausbildung von Lehrern für den primären und sekundären Schuldienst, werden
mit Staatsprüfungen abgeschlossen.
Die Universitäten haben das Promotionsrecht, d.h. sie können Doktorgrade
der verschiedenen Fachrichtungen verleihen.
Für die qualitative Bewertung der individuellen Studien- und
Prüfungsleistungen wird an deutschen Hochschulen eine Notenskala verwendet,
die von 1 (beste Note, "sehr gut") bis 5 (schlechteste Note "nicht ausreichend")
reicht. Normalerweise können auch Zwischenwerte wie z.B. 1.7 oder 2.3
gebildet werden.
Diese Noten sind nicht einfach linear auf die Skala der ECTS-Grade A bis
F abbildbar, da den Benotungssystemen unterschiedliche Definitionen zu
Grunde liegen.
3.Wissenschaft
Deutschland ist ein international bedeutender Technologie- und
Wissenschaftsstandort. Seit der industriellen Revolution waren deutschsprachige
Forscher bei der Gründung empirischer Wissenschaften maßgeblich beteiligt.
Insbesondere die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit verschiedenster Industrien
wurde durch die kreative Arbeit von Ingenieuren vorangetrieben. Rund 10
Prozent aller weltweit angemeldeten Patente im Jahr 2011 kamen aus
Deutschland. Damit steht das Land nach den USA und Japan auf Rang drei der
Patententwickler.
In Deutschland sind Universitäten, Technische Universitäten und
Fachhochschulen Einrichtungen der Forschung und wissenschaftlichen Lehre.
Die (Technischen) Universitäten sind zu Promotions- und Habilitationsverfahren
berechtigt. Beide Verfahren sollen Bildung nachweisen und wissenschaftliche
Erkenntnisse enthalten. Mit der Einführung internationaler
Abschlussbezeichnungen im Zuge des Bologna-Prozess wird die bisherige