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schließt man mit der Prüfung ab: zum Facharbeiter (in der Industrie); zum
Geselle (im Handwerk); zum Gehilfen (im Handel). So werden die
fachpraktische und die fachtheoretische Ausbildung optimal miteinander
verknüpft. Das ist das sog. duale System.
Die Realschule vermittelt eine erweiterte allgemeine Bildung. Sie dauert
sechs Jahre. In der Realschule können die Schüler beispielsweise eine zweite
Fremdsprache lernen. Es wird mehr selbstständiges Lernen erwartet als in der
Hauptschule. Im Vergleich zum Gymnasium werden die Schüler einer
Realschule berufsbezogener ausgebildet. Die letzte Prüfung heißt Mittlere Reife.
Die Schüler, die auf das Gymnasium gehen, besuchen diese Schule neun
Jahre, bevor sie die Abschlussprüfung, das Abitur (= allgemeine
Hochschulreife), ablegen. Deutsch, Fremdsprachen, Mathematik,
Naturwissenschaften und Geschichte sollen bis zum Abitur gelernt werden. Man
lernt immer mindestens zwei Fremdsprachen. Die drei obersten Klassen werden
heute auch Sekundarstufe II genannt. Neben einer Reihe an Pflichtfächern haben
Schüler selbst die Möglichkeit, Grundkurse und Leistungskurse auszuwählen. In
diesen letzten drei Jahren hat man keine Noten, sondern nur Punkte, die zum
Abitur
Das System der Gesamtschule trennt die Schüler nach der 4. Klasse nicht in
drei verschiedene Schultypen, sondern alle Schüler besuchen die gleiche Schule.
Gesamtschulen bieten nur in einigen Fächern unterschiedliche Niveaus an. Sie
ist in mehreren Bundesländern eine Alternative zum traditionellen dreigliedrigen
Schulsystem geworden. Sie verbindet alle drei. Nur im letzten Schuljahr wählen
die Schüler die Schulabschlussprüfung aus.
Es gibt auch die die Sonderschule Schulen für geistig- und
körperbehinderte Kinder.
Die Bildungsgänge des Sekundarbereichs I finden - was den
allgemeinbildenden Bereich betrifft - ihre Fortsetzung in der gymnasialen
Oberstufe an Gymnasien und Gesamtschulen.
Zugangsvoraussetzung ist der Mittlere Schulabschluss mit Berechtigung
zum Besuch der gymnasialen Oberstufe.
Die Gestaltung der gymnasialen Oberstufe als Kursstufe und die
Zusammensetzung des Abiturs aus Leistungen der beiden Abschlussjahre und
der Abiturprüfung wurden erstmals in der Bonner Vereinbarung der
Kultusministerkonferenz vom 07.07.1972 festgeschrieben. Seither ist die
"Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe in der Sekundarstufe
II" mehrfach fortgeschrieben worden.
Zur Grundstruktur der gymnasialen Oberstufe gehören die Gliederung in
eine einjährige Einführungsphase und eine zweijährige Qualifikationsphase, die
Zuordnung der Fächer zu drei Aufgabenfeldern, die Unterscheidung der Fächer
nach Pflicht- und Wahlfächern, die Möglichkeit einer individuellen
Schwerpunktsetzung, die Erteilung des Unterrichts auf unterschiedlichen
Anspruchsebenen, um den in der Abiturprüfung in den „Einheitlichen
Prüfungsanforderungen für die Abiturprüfung (EPA)“ beschriebenen