Page 146 - 436
P. 146
chen, die Franzosen bevorzugen, zuerst zu essen und erst dann zu
verhandeln.
Wenn Sie Ihre Jacke ausziehen und Ärmel aufkrempeln, so
heißt es in England und Holland, daß Sie an die Arbeit gehen, in
Deutschland aber ist es als Ausdruck der Langsamkeit beurteilt.
Amerikanische Geschäftsführer der Firmen zeigen manchmal
Ungezwungenheit in ihren Büros, in dem sie während des Telefon-
gesprächs ihre Füße auf den Tisch legen. In Japan wären die Men
schen durch dieses Benehmen schockiert. Sie halten das für Un -
erzogenheit in höchstem Grade.
Die Japaner haben wohl die strengsten Regeln des gesel –
schaftlichen und geschäftlichen Verhaltens. Das Alter ist sehr wi –
chtig . Man soll einen jüngeren zu einem älteren Menschen wegen
des Vertragsabschlusses nicht schicken. Wenn die Visitenkarte ei –
nem Menschen ausgehändigt wird, so muß man sie mit beiden
Händen nehmen und sie durchlesen, erst dann in die Tasche ste-
cken. Ein wichtiger Teil der Begrüßung ist Verbeugung. Die erste
Verbeugung muß tiefer als bei einem weiteren Treffen sein. Ein
Zeichen der Achtung ist Kopfneigung.
Die Amerikaner nehmen schwer diese formalen japanischen
Umgangsformen an. Sie sind mehr nachlässig und unoffiziell. Die
Engländer sind kaltblütig und zurückhaltend. Das Thema des Ge -
sprächs zwischen Unbekannten in England ist das Wetter,in Ame -
rika – die Suche nach dem geographischen Zusammenhang. In Ru-
ßland soll man soviel Alkohol trinken, wieviel ihn die Gastgeber
trinken. Sonst werden die Gastgeber der Meinung sein, daß Sie
nicht freundlich sind. Man sagt nicht umsonst: Andere Länder, an -
dere Sitten.
25. Führen Sie in der Gruppe ein Gespräch über die Besonderheiten des
Verhaltens in der Ukraine.
26. Gehen Sie auf den Unterschied zwischen einer Dienstreise und einer
Vergnügungsfahrt.
145