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Was es beim Schlittschuhlaufen sah,
                                           Was es von  Kinderchen weiß.

                                                                               Wemer Lindemann

                            20. Lesen Sie das Gedicht „Dezemberlied“. Übersetzen Sie es ins
                            Ukrainische. Erläutern Sie die Verbundenheit des Winters mit den
                            anderen Jahreszeiten und den Gebrauch der Sprachmittel, die viel
                            zur Bildhaftigkeit des Gedichtes beitragen.

                                                   Dezemberlied

                                            Harter Winter, streng und rauh,
                                            Winter, sei  willkommen!
                                            Nimmst du viel , so gibst du auch,
                                            Das heißt nichts  genommen!

                                            Zwar am Äußern übst du Raub,
                                            Zier scheint dir geringe,
                                            Eis dein Schmuck, und fallend Laub
                                            Deine Schmetterlinge,

                                            Rabe  deine Nachtigall,
                                            Schnee dein Blütenstäuben,
                                            Deine Blumen, traurig all
                                            Auf gefrornen Scheiben.
                                            Doch der Raub der Formenwelt
                                            Kleidet das  Gemüte,
                                            Wenn die äußere zerfällt,
                                            Treibt das Innre Blüte.

                                            Die Gedanken, die der Mai
                                            Locket in die Weite,
                                            Flattern heimwärts kältescheu
                                            Zu der Feuer-Seite.
                                                                        Franz Grillparzer



















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