Page 140 - 402_
P. 140
Auferstehung. Bis heute gibt es regional viele verschiedene
Grundfarben für das Ei, die verschiedene Bedeutungen
haben. Die traditionelle Farbe für das Ei in der westlichen
Welt ist seit dem 13. Jahrhundert rot, die Farbe des Blutes
Christi. In Osteuropa findet man eher goldfarbene Eier als
Zeichen der Kostbarkeit. Wichtig sind noch viele Techniken
des Eiermalens. Man kann die Eier auch mit Pflanzenfarben
färben. Eine besondere Technik ist die
„Wachsreservetechnik“ aus der Ukraine. Die „Pysankyeier“
sind etwas ganz Besonderes. Eier können einfarbig bis
vielfarbig sein. Schöne Malereien können das Ei
schmücken. Die Eier können auch aus verschiedenen
Materialien sein.
In der Fränkischen Jura sitzen die Frauen schon
Wochen vor dem Fest zusammen. Der Dorfbrunnen wird mit
vielen Ostereiern geschmükt. Dieser Brauch hat seinen
Ursprung in der Verehrung des Wassers als Leben
spendendes Element. Zwei Tage vor Ostern nehmen auch
die Jungen und Mädchen an den Vorbereitungen teil. Sie
reinigen die Brunnen und bilden große Bögen aus
Tannengrün, die über den Brunnen aufgesteckt werden. In
der Osternacht werden in einigen Dörfern um Mitternacht
Osterlieder gesungen. Am Ostersonntag versammelt sich
das ganze Dorf am Brunnen. Der Bürgermeister hält eine
Rede, und anschließend gibt es einen Gottesdienst.
Zum christlichen Osterfest gehört auch das Osterlamm.
Die Juden schlachteten und aßen ein Lamm zum
Passahfest. Das Lamm wird als Gedenken an Gott und den
Auszug aus Ägypten geschlachtet. In der christlichen Kirche
ist es zu einem Symbol Jesu Christi geworden. Heute gibt es
auf vielen Ostertischen ein aus Teig gebackenes
Osterlamm. Auch der Osterzopf steht zu Ostern oft auf der
Speisekarte in Deutschland. Der Osterspaziergang hat auch
eine lange Tradition. Er wird von Goethe im „Faust“ erwähnt.
140