Page 17 - 6729
P. 17

17

                  Rheinlinie Grenzkastelle (z.B. in Mainz, Koblenz und Trier). Im Jahre 9. n.Chr.
                  kam es zur Schlacht im Teutoburger Wald, als der Cheruskerfürst Arminius den
                  Legionen  des  römischen  Feldherren  Varus  eine  vernichtende  Niederlage
                  beibrachte. Ab Ende des 1. Jahrhunderts n.Chr. begannen die Römer mit dem
                  Bau des so genannten "Limes", eines über 500 km langen Grenzwalls zwischen
                  Rhein und Donau.
                       Das Vordringen der germanischen Stämme im 2. und 3. Jahrhundert nach
                  Westen und Süden stellte einen Teil der ersten germanischen Völkerwanderung
                  dar.  Größere  westgermanische  Stämme  waren  z.B.  Alemannen,  Franken,
                  Bayern, Sachsen und Langobarden.
                       Die Germanen überwanden um 260 den Limes und die Donaugrenze, 401
                  musste  Rom  die  Rheingrenze  aufgeben.  Nur  wenig  später  besiegten  die
                  germanischen  Stämme  der  Vandalen,  Alemannen,  Westgoten,  Burgunder  und
                  Franken  die  römischen  Legionen  in  Gallien,  gegen  Ende  des  5.  Jahrhunderts
                  ging das Weströmische Reich unter.

                       2.  Frühmittelalter

                       Der  sich  zum  Christentum  bekannte  fränkische  König  Chlodwig  I.  (466-
                  511),  vereinte  Teile  des  heutigen  Frankreich  und  Deutschland  zum  großen
                  Merowingerreich. Zum  Zeitpunkt seines Todes 511 dehnte sich das Reich bis
                  hin  zu  den  Pyrenäen  aus,  und  obwohl  es  danach  unter  seinen  vier  Söhnen
                  aufgeteilt wurde, gelang es, die Reichsgrenzen noch zu erweitern (Burgund im
                  Norden, Thüringen im Osten, Italien im Süden). Familienfehden innerhalb der
                  merowingischen Königshäuser führten im Lauf des nächsten Jahrhunderts dazu,
                  dass die so genannten "Hausmeier" (lat. major domus), die höchsten Beamten
                  im Land, die Macht an sich rissen. Als "Fürst der Franken" übernahm 687 einer
                  von  ihnen,  Pippin  von  Herstal,  die  Herrschaft  in  den  zu  diesem  Zeitpunkt
                  existierenden  drei  Königreichen  Austrasien  (im  Osten,  Hauptstadt  Reims),
                  Neustrien  (im  Westen,  Hauptstadt  Paris)  und  Burgund  (Hauptstadt  Orléans).
                  Pippin  III.  ernannte  sich  751  zum  König  der  Franken,  nachdem  er  mit
                  Zustimmung  des  Papstes  Zacharias  den  letzten  Merowingerkönig  (Childerich
                  III.) abgesetzt  hatte,  und begründete  damit die Dynastie der  Karolinger.  Sohn
                  Pippins III. und sein Nachfolger war Karl der Große, der 764 neuer König der
                  Franken  wurde  und  sich  800  vom  Papst  zum  Kaiser  krönen  ließ.  Das  Reich
                  Karls  des  Großen  umfasste  die  Gebiete  des  heutigen  Frankreich,  Deutschland
                  und Oberitalien. Im 9. Jahrhundert wurde es geteilt in ein Ostfränkisches und ein
                  Westfränkisches  Reich,  die  Grundsteine  für  die  späteren  Staaten  Deutschland
                  und Frankreich.

                       3.  Hoch- und Spätmittelalter

                       Nach dem Aussterben der Karolinger im Ostfränkischen Reich (911) folgte
                  der  fränkische  Herzog  Konrad  auf  dem  Königsthron  (911  bis  918),  dann  der
                  sächsische Herzog Heinrich (919-936). Dessen Sohn Otto I. (936-973), der sich
   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22