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Thema 2. Die Energieversorgung
1. Übersetzen Sie den Text schriftlich!
DAS ERDÖL
Mit mehreren tausend Bohrgeräten wird jährlich in allen Teilen der Welt
Erdöl gepumpt. Tief unter der Erde liegt die kostbare Flüssigkeit. Über der Erde,
wo das Erdöl befördert werden muss, sieht man jedoch keinen Tagebau, wie wir
ihn bei den Braunkohlengruben haben. Auch die Schächte des
Steinkohlenbergbaus sind nicht zu entdecken. Dafür sehen wir etwas anderes,
für die Erdölfelder typisches. Es sind die Bohrtürme.
Viele Vorarbeiten sind nötig, bis es den Geologen gelingt, ein Erdölfeld
festzustellen. Nicht jeder Versuch ist von Erfolg gekrönt. Erst wenn das Feld
festgelegt ist, beginnen die Bohrungen zur Erdölförderung. Etwa 1000 m muss
der Bohrstahl in die Erde dringen, bevor er auf Erdöl stößt. In gewaltigem Strahl
drückt dann das Erdgas, das über dem Erdöl unter hohem Druck eingeschlossen
ist, das Öl nach oben. Infolge der abnehmenden Erdölmenge sinkt aber mit der
Zeit der Druck ab. Dann muss das Erdöl gepumpt werden. Meist reicht jedoch
der Druck des Erdgases gar nicht aus, um das Öl nach oben zu befördern. Dann
muss von Anfang an gepumpt werden.
Das Erdöl, meist eine schwarzbraune Flüssigkeit, ist organischer,
vorwiegend pflanzlicher Herkunft. In seiner Farbe zeigt das Erdöl Varianten
vom Strohgelb über Grün und Braun bis zum Schwarz. Trotz diesem
äußerlichen Unterschied sind alle Varianten chemisch einander ähnlich.
Zusammen mit der Kohle bildet das Erdöl die wichtigste Ausgangsbasis
zur Gewinnung von Chemieprodukten. Dabei ist zu beachten, dass sich
Treibstoffe, organische Grundchemikalien und Rohstoffe für Plaste und
vollsynthetische Textilfasern aus dem Erdöl zweckmäßiger und billiger
herstellen lassen als aus Kohle. Ein wichtiger Grund für die billigere Herstellung
der verschiedenen Produkte aus Erdöl gegenüber der Kohlenveredlung liegt in
dem stark verkürzten Produktionsprozess.