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LEKTION 5.

                DAS ÖKOLOGIEPROBLEM EINES EINZELNEN
                               INDUSTRIESTAATES

               Die Wirtschaftswissenschaften sind in den letzten Jahren nicht
           untätig  gewesen  und  haben  sich  mit  der  Entwicklung  einer
           Umwweltökonomie  befasst.  Zentrales  Problem  scheinen  jedoch
           die  Nichtquantifizierbarkeit  der  Verschmutzung  von  Boden,
           Wasser und Luft sowie die Erfassung und Zuordnung der externen
           Kosten  (d.h.  die  Kosten,  die  der  Gesellschaft  durch  die
           Umweltschädigung von Produktionsprozessen entstehen) zu sein,
           die nicht über einen Markt erfasst werden können, weil für sie kein
           Markt existiert. Die Güterpreise sind eigentlich zu billig, weil sie
           die externen Kosten nicht enthalten. Umweltfreundliche Produkte,
           deren  Preis  externe  Kosten  berücksichtigt,  sind  also  teurer  und
           weniger wettbewerbsfähig. Die Marktwirtschaft zeigt sich offenbar
           dieser  neuen  Problematik  nicht  gewachsen,  weil  diese  gar  nicht
           Eingang  in  ihre  Strukturen  finden.  Es  ist  fraglich,  ob  es  im
           Rahmen  der  Marktwirtschaft  eine  erfolgreiche  Umweltökonomie
           geben kann.
               Zweifellos  ist  der  ökologische  Umbau  heute  nicht  mehr
           Angelegenheit     eines   jeden     einzelnen    Industriestaates.
           Gemeinsames Handeln aller Industriestaaten ist als nötig erkannt
           worden, aber keiner macht den Anfang, da er den anderen zunächst
           einmal  eine  Trittbrettfahrermentalität  unterstellt.  So  lauten  denn
           die  beiden  Hauptargumente  im  Kampf  gegen  ökologische
           Reformen der aus diesen entstehende Verlust der  internationalen
           Wettbewerbsfähigkeit  und  ein  anschließender  Abbau  von
           Arbeitsplätzen.  Daraus  ergeben  sich  die  erbitterten  Kämpfe
           zwischen  wirtschaftlichen  "Realisten"  und  "Ökologisten".
           Beispielsweise  in  der  EG-Energiepolitik:  Im  Rahmen  des  EG-
           Binnenmarktes soll ein EG-Energiemarkt errichtet werden, der auf

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