Page 72 - 6729
P. 72

72

                  «Wasserschloss  Europas»  genannt.  Sechs  Prozent  der  Süsswasservorräte
                  Europas lagern in den Schweizer Alpen.
                       Die  Schweizer  Alpen  dienen  als  kontinentale  Wasserscheide:  Von  hier
                  fliesst der Rhein in die Nordsee, die Rhone ins westliche Mittelmeer, der Ticino
                  (Po) ins Adriatische Meer und der Inn (Donau) ins Schwarze Meer.
                       Das Wasser ist der einzige Rohstoff des Landes. Im Jahr 2000 betrug der
                  Anteil der Wasserkraft an der gesamten schweizerischen Elektrizitätsproduktion
                  58  Prozent.  Die  mächtige  Grande  Dixence  ist  mit  285  Metern  die  höchste
                  Staumauer der Welt.
                       Der  Rheinfall,  einige  Kilometer  unterhalb  der  Kantonshauptstadt
                  Schaffhausen,  ist  mit  einer  Breite  von  150  Metern  und  23  Metern  Höhe  der
                  grösste Wasserfall Europas.
                       Nebst  zahlreichen  Flüssen  hat  die  Schweiz  über  1500  Seen.  Die  beiden
                  grössten Schweizer Seen teilt sich das Land mit seinen Nachbarn: den Genfersee
                  (Lac  Léman)  im  Südwesten  mit  Frankreich,  den  Bodensee  im  Nordosten  mit
                  Deutschland und Österreich. Beide Seen sind wichtige Trinkwasserlieferanten;
                  der  von  der  Rhone  gespiesene  Genfersee  ist  sogar  der  grösste
                  Frischwasserspeicher in Europa.
                       Der  flächenmässig  grösste  See  ganz  auf  Schweizer  Gebiet  ist  der
                  Neuenburgersee  am  Südrand  des  Jura  (218,4  km2),  gefolgt  vom  bekannten,
                  113,7 km2 grossen Vierwaldstättersee in der Innerschweiz.
                       Die  Schweiz  besteht  aus  26  Kantonen  und  ist  seit  1848  ein  föderaler
                  Bundesstaat. Vorher war sie ein Bündnis  der souveränen  Kantone. Die ersten
                  drei Kantone haben sich 1291 unter Eid zusammengeschlossen – deshalb wird
                  die Schweiz auch Eidgenossenschaft genannt. Seit 1848 heißt das Land offiziell
                  Schweizerische Eidgenossenschaft. Der lateinische Name dafür, Confoederatio
                  Helvetica, ist im Schweizer Landeskennzeichen zu finden: CH.
                       Verschiedene Völker und Staaten haben in der Vergangenheit um das Land
                  gekämpft – ohne Erfolg. Seit dem Wiener Kongress 1815 gilt die Neutralität der
                  Schweiz. Was die Schweiz heute so besonders macht: Sie liegt zwar mitten in
                  Europa, ist aber kein Teil der Europäischen Union. Man bezahlt in der Schweiz
                  auch nicht mit dem Euro, sondern mit dem Schweizer Franken.
                       In  der  Schweiz  gibt  es  vier  offizielle  Landessprachen:  Schweizerdeutsch
                  sprechen rund 64 Prozent der Bevölkerung, Französisch 20 Prozent, Italienisch
                  sechs Prozent und Rätoromanisch 0,5 Prozent. Je nach Landesteil und Sprache
                  unterscheiden sich die Traditionen und die Kultur in der Schweiz.
                       Das  Leben  in  der  Schweiz  ist  teuer.  Aber  dafür  sind  die  Löhne  hoch.
                  Deshalb kann man in der Schweiz gut leben. Vor allem in Genf und Zürich ist
                  die  Lebensqualität sehr  hoch. Zürich  ist die  größte Stadt  der  Schweiz. Sie  ist
                  bekannt für ihre vielen Banken. UBS und Credit Swiss gehören weltweit zu den
                  führenden  Banken.  Die  Schweiz  ist  berühmt  für  ihr  „Private  Banking“,  die
                  Vermögensverwaltung für Einzelpersonen. Viele reiche Leute legen ihr Geld in
                  der Schweiz an.
   67   68   69   70   71   72   73   74   75