Page 53 - 6729
P. 53

53

                  und  Ausland  zu  verbessern,  wurde  2007  die  Bundesstiftung  Baukultur
                  gegründet.
                       Die UNESCO führt 37 deutsche Beiträge zum Welterbe auf, die auf 15 der
                  16  deutschen  Länder  verteilt  sind.  Die  Liste  wurde  mit  dem  Aachener  Dom
                  1978 eröffnet; jüngster Neuzugang war 2012 das Markgräfliche Opernhaus in
                  Bayreuth.  Es  gibt  einige  Altstädte  mit  Welterbestatus  in  Deutschland,  dazu
                  gehören Stralsund und Wismar, Bamberg, Goslar, Quedlinburg, Regensburg und
                  Lübeck.  Zudem  führt  die  UNESCO  mit  der  Grube  Messel,  den
                  Buchenurwäldern und dem deutschen Wattenmeer drei Weltnaturerbestätten auf.
                  Bisher  strich  die  UNESCO  eine  Stätte  in  Deutschland  von  der  Liste  der
                  Welterben  –  das  Dresdner  Elbtal  (Welterbe-Status  von  2004  bis  2009)  –
                  aufgrund des Baus der Waldschlößchenbrücke, die die UNESCO als Bedrohung
                  für die Landschaft sah.
                       Besonders  hohe  Besucherzahlen  erreichen  Kulturdenkmäler,  die  eine
                  Vorstellung  von  deutscher  Romantik  erwecken  und  nicht  zwingend  als
                  Weltkulturerbe  ausgezeichnet  sein  müssen.  So  gehören  die  Schlösser
                  Neuschwanstein  und  Heidelberg,  die  Walhalla  sowie  die  mittelalterlichen
                  Stadtkerne  von  Rüdesheim  am  Rhein  und  Rothenburg  ob  der  Tauber  zu  den
                  weltweit bekannten touristischen Zielen.
                       Zunehmender Beliebtheit und Anerkennung erfreuen sich auch Denkmäler
                  und  Stadtbilder  aus  der  Zeit  der  industriellen  Revolution,  etwa  prächtige
                  Ensembles       der    Bäderarchitektur      an     der    Ostseeküste,      oder    auch
                  Industriedenkmäler. Geschlossene historische Stadtbilder sind in den deutschen
                  Großstädten  heute  selten  anzutreffen,  da  der  Zweite  Weltkrieg  und  der
                  Wiederaufbau  der  Nachkriegszeit  einen  Großteil  der  Kulturdenkmäler  zerstört
                  hat.  Ausnahmen  sind  die  Großstädte  Erfurt,  Halle,  Heidelberg,  Schwerin,
                  Wiesbaden        und     Regensburg,       die     im     Zweiten      Weltkrieg      von
                  Flächenbombardements  verschont  blieben;  auch  Lübeck  konnte  sich  einen
                  großen  Altstadtkern  bewahren.  Klein-  und  Mittelstädte  mit  weitgehend
                  geschlossenen  historischen  Altstadtbildern  sind  in  Deutschland  noch  recht
                  häufig anzutreffen.

                       4. Museen

                       In  Deutschland  gibt  es  rund  6250  Museen,  wozu  auch  private  und
                  öffentliche Sammlungen, Schlösser  und Gärten  gehören.  Berlin, das  mit  mehr
                  als  170  Museen  zu  den  renommiertesten  Museumslandschaften  gehört,
                  beherbergt  neben  der  Museumsinsel,  zahlreiche  weltweit  bedeutsame  Museen
                  und Sammlungen.
                       Zu  den  bekanntesten  musealen  Einrichtungen  gehören  ebenfalls  das
                  Deutsche  Museum  in  München,  das  weltweit  größte  naturwissenschaftlich-
                  technisches Museum,  und das Germanische Nationalmuseum  in  Nürnberg  mit
                  einer  der  bedeutendsten  Sammlungen  zu  Kultur  und  Kunst  von  der  Vor-  und
                  Frühgeschichte       bis    zur    unmittelbaren      Gegenwart.      Die     Staatlichen
                  Kunstsammlungen  in  Dresden  beherbergen  u.  a.  das  Grüne  Gewölbe,  eine
   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58