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bedarf es deshalb besonderer Verfahren der Kartenprojektion,
denen sich die mathematische Kartografie widmet.
Zur räumlichen Festlegung (Geokodierung) der in der Karte
darzustellenden Gegenstände und Sachverhalte wird in der
großräumigen Kartografie mit geozentrischen Koordinaten, mit
Längen- und Breitengraden gearbeitet, während die kleinräumige
Kartografie bei der Darstellung geographischer Objekte mit einer
Ausdehnung von unter 800 km in einer Richtung die
Erdkrümmung noch vernachlässigen, oder mit Korrekturfaktoren
ausgleichen kann. Dort, vor allem für einzelne Länder, kommen
lokale, kartesische Koordinatensysteme zum Einsatz, wie etwa die
Gauß-Krüger-Koordinaten in Deutschland. Auch das weltweite
UTM-Koordinatensystem definiert, unterteilt in 800 km breite,
vertikale Streifen, 60 kleinräumige, metrische
Koordinatensysteme, die – sich teilweise überlappend – die Erde
von West nach Ost umspannen.
Kartentypen
Karten lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten
einteilen, beispielsweise nach
Datenhaltung und Präsentation
Sie erlauben eine Unterscheidung nach analogen Karten und
digitalen Karten. Analoge Karten werden als „klassische
Landkarten“ auf einem Original-Zeichenträger (Kupferplatte,
Gravurglas, Gravurfolie) geführt und in der Regel auf Papier oder
einen anderen geeigneten Zeichenträger gedruckt. Digitale Karten
sind im Rasterformat oder Vektorformat elektronisch auf einem
Datenträger gespeichert und lassen sich mit Hilfe elektronischer
Geräte in unterschiedlicher Form ausgeben, z.B. auf eine
Druckplatte im „computer to plate“-Verfahren, auf einen
Bildschirm oder auf dem Display eines Navigationssystems oder
eines Mobiltelefons.
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