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Maßstabsverhältnis
Da Karten gegenüber der realen Welt grundsätzlich in einem
Maßstabsverhältnis („Maßstab“) stehen, kann man Karten auch
nach ihrem Maßstab klassifizieren. Man spricht von einem großen
Maßstab, wenn der Maßstabsnenner klein ist, dagegen von einem
kleinen Maßstab, wenn der Maßstabsnenner groß ist. Bei
topografischen Karten bezeichnet man Karten bis zu einem
Maßstab 1:10.000 als großmaßstäbig oder auch als topografische
Grundkarten, solche mit einem Maßstab von 1:25.000 bis
1:100.000 als mittelmaßstäbig. Topografische Karten mit einem
Maßstab 1:200.000 oder kleiner werden als kleinmaßstäbig oder
als topografische Übersichtskarten bezeichnet.
Von Karten spricht man immer dann, wenn ihr Maßstab zu
einer Generalisierung zwingt. Lassen sich Phänomene der realen
Welt nahezu ungeneralisiert und dann meist großmaßstäbig
darstellen, so spricht man von Plänen (Lageplan, Bebauungsplan).
Thematik
Die hauptsächliche Thematik der darzustellenden
Raumphänomene ist ein verbreitetes Unterscheidungsmerkmal für
Karten. In erster Näherung hat man so topografische Karten von
thematischen Karten unterschieden. Eine differenziertere
Betrachtungsweise spricht statt von topografischen Karten auch
von Basiskarten und erlaubt bei den thematischen Karten weitere
Unterscheidungen, z.B. in Luftfahrtkarten, Seekarten,
geowissenschaftliche Karten, Wirtschaftskarten, politische Karten,
historische (geschichtswissenschaftliche) Karten. (Der Begriff
historische Karte ist nicht eindeutig, da er umgangssprachlich auch
für veraltete, nicht mehr aktuelle Karten verwendet wird.)
Raum oder Gebiet
Der Darstellungsraum einer Karte bildet ein weiteres
Unterscheidungskriterium. So gibt es z.B. Weltkarten,
Europakarten, Deutschlandkarten, Länderkarten, Stadtkarten (auch
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