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ein, Gepäckträger tragen die Koffer der Reisenden. Ein junges
Ehepaar nimmt zärtlich Abschied und wünscht sich glückliche
Reise. Der Schaffner ruft: „Bitte, einsteigen!“. Wir steigen in
useren Wagen ein. Der Eisenbahner gibt das Abfahrtszeichen. Der
Zug setzt sich in Bewegung. Der Schaffner zeigt uns unser Abteil.
Mein Freund setzt sich auf seinen Platz, macht es sich bequem,
faltet eine Zeitung auseinander und beginnt sie zu lesen. Ich aber
stehe im Gang des Wagens und schaue zum Fenster hinaus: da
rennt ein verspäteter Reisender, er versucht im letzten Augenblick
den Zug zu erreichen; eine Frau winkt mit dem Taschentuch, ein
kleines Mädchen sendet seinem Vater Küsse...
Allmählich verschwinden die Umrisse der Stadt. Da ich noch
nichts gegessen und getrunken habe, so gehe ich in den
Speisewagen frühstücken. In einer Stunde kehre ich in mein Abteil
zurück, setze mich meinem Freund gegenüber und schließe müde
die Augen.
Plötzlich erwache ich erstaunt. Ich habe drei Stunden
geschlafen und nichts gesehen. Der Zug bremst. Wir nehmen unser
Gepäck und steigen aus.
21. Wo spielt die Handlung? Belegen Sie ihren Standpunkt mit Beispielen
aus dem Text „Meine Reise“.
22. Lesen Sie den Text. Verwandeln Sie die fettgedruckten Wortgruppen in
Temporalsätze.
Im Zug
Am frühen Morgen bei Sonnenuntergang ging ich zum
Bahnhof. Beim Eintritt in das Bahnhofsgebäude stellte ich an der
Abfahrtstafel fest, auf welchem Bahnsteig ich einsteigen mußte.
Ich fuhr mit einem D-Zug. Während der Fahrt kam der Schaffner
und kontrollierte die Fahrkarten. Beim Prüfen meiner Karte sagte
er: „Sie sitzen im falschen Zug, Ihre Fahrkarte lautet nach F., der
Zug fährt aber nach N.!“ Ich erschrak und rief: „Unmöglich! Vor
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