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Rumänien erwartet man den „Baba-Tag". „Baba-Tag" so
wird dort der l. März genannt, der den Frühling einleitet.
Am „Baba-Tag" beschenken sich jung und alt mit kleinen
Glücksbringern (März-Amuletten). Die „Märzchen" wie man
sie nennt, sind aus Silber oder einem anderen Metall,
manchmal auch aus Kunststoff und mit hübschen
Volkskunstmotiven bemalt. Meist hängen sie an roten und
weißen Faden und haben kleine gleichfarbige Quasten . Sie
sollen vor Krankheit schützen und Glück bringen. Die „März-
chen" und das Feiern am l. März gehören zu den vielen
alten Bräuchen, die in den Dörfern und auch in den Städten
Rumäniens noch bekannt sind.
Besonders große Freude macht der Märzbrauch den Kin-
dern. Der erste Märztag leitet ja für sie die Zeit ein, in der sie
wieder rollern oder Fußball spielen können. Das letztere ist
ein sehr beliebtes Spiel. Natürlich gibt es am l. März ein
besonders gutes Mittagessen und Karussels auf den
Festplätzen. Abends wird meist gesungen und getanzt. Oft
sagen die Kleinen: „Großmutter, erzähl uns was!" Und die
Großmutter erzählt natürlich die Geschichte von der alten
Baba, die von ihrer Stieftochter mitten im kalten Winter
Walderdbeeren verlangte. Doch ein guter Geist half dem
Mädchen, die Erdbeeren zu finden, und die Alte mußte
schließlich im Schnee erfrieren. Wie es in der Sage heißt,
hatte sie vorher ihre neun durchnäßten Pelze ausgezogen,
an jedem Tag einen. Das entspricht der Zeit vom l. bis 9.
März.
In einigen Gegenden des Landes ist es Brauch, sich
einen dieser Tage als „Baba-Tag" auszuwählen. Das Wetter
an diesem Tag zeigt dann Freude oder Kummer im
kommenden Frühling. Für die Burschen aber, die heiraten
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