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                       3.  Regionale  –  Kenntnisse,  die  für  kleine  (Umgebung)  Umgegend
                  verständlich sind.
                       Die  Realienwörter  bezeichnen  Gegenstände  und  Begriffe  des  alltäglichen
                  Lebens,  der  Kultur,  historischer  Epoche,  sozialer  Ordnung,  d.h.  spezifische
                  Besonderheiten des Volkes, durch die es von dem anderen unterschieden wird.
                  Die Realien sind Träger des nationalen und historischen Kolorits und haben in
                  der Regel keine genauen Entsprechungen in anderen Sprachen und unterliegen
                  keinen  äquivalenten  Übersetzungen  (z.B.  Shupan,  Borschtsch,  Warenyky,
                  Kolomyjka, Postoly, Diduch – R.P. Soriwtschak „Realia und Übersetzung“).
                       Linguolandeskunde  ist  eine  integrative  Disziplin.  Sie  ist  mit  mehreren
                  Wissenschaften verbunden. Informativ sehr eng mit Landeskunde, Psychology,
                  Geschichte,  Politologie.  Theoretisch  mit  Linguistik  und  zwar  mit  folgenden
                  Zweigen:
                       • Semasiologie – die Lehre, was die Bedeutung des Wortes in sich hat.
                       • Pragmatik – die Lehre von Gebrauch des sprachlichen Zeichens.
                       • Kognitive Linguistik – befasst sich mit den Assoziationen, die wir haben.
                  (z.B.  für  die  Ukrainer:  der  Begriff  –  Kalyna  (der  Strauch),  Warenyky,
                  Borschtsch)
                       • Translatorik  –  beschäftigt  sich  mit  Aspekten  der  Übersetzung.  Für  die
                  Translatorik  ist  sehr  wichtig  vor  allem  Symbolik,  man  muss  auch  die
                  phraseologischen Wendungen gut wissen und  verstehen. (z.B. j-m die Maske
                  herunterreißen  =  entlarven  (викривати);  bei  Nacht  und  Nebel  =  heimlich
                  (таємно).
                       •  Sprachdidaktik. Man muss nicht nur die Grammatik und Lexik, sondern
                  auch  Information  aus  der  Kultur  des  Volkes  wissen,  um  gut  die  Sprache  zu
                  beherrschen.

                  2.  Die Entwicklung der deutschen Sprache

                       Deutsch  ist  Landessprache  in  der  Bundesrepublik  Deutschland,  in
                  Österreich,  in  der  Schweiz,  in  Liechtenstein  und  in  Südtirol  (Italien).  In  der
                  Schweiz  sind  alle  vier  Sprachen  -  Deutsch,  Französisch,  Italienisch  und
                  Rätoromanisch  -  auch  Amtssprachen.  Außerhalb  der  Staatsgrenzen  der
                  Bundesrepublik gibt es auch deutschsprachige Gebiete in Luxemburg, Belgien
                  und  in  Frankreich  (das  Elsass),  in  der  Tschechischen  Republik  und  in  Polen.
                  Durch die starke Rückwanderung  von  Aussiedlern  vor allem aus der GUS (=
                  Gemeinschaft  Unabhängiger  Staaten,  insbesondere  aus  Kasachstan  und
                  Russland) und aus Rumänien (Siebenbürgen und dem Banat) hat sich die Zahl
                  der  in  den  osteuropäischen  Ländern  lebenden  deutschstämmigen  Bevölkerung
                  stark verringert.
                       Das deutsche Sprachgebiet ist historisch in drei Teile gegliedert. Im Norden
                  spricht man Niederdeutsch. Im Süden sind die oberdeutschen Dialekte (Bairisch,
                  Schwäbisch-Alemanisch)  und  Mitteldeutsch.  Fast  überall  wird  Hochdeutsch
                  gesprochen.  Das  Deutsche  als  Fremdsprache  spielt  in  vielen  Ländern  eine
                  wichtige Rolle, vor allem in Mittel-und Osteuropa, aber auch in Finnland und in
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