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1.2 Theoretische Informatik
Prinzipiell lässt sich jeder Vorgang, der durch formale
Symbole beschrieben werden kann, von einem Computer
realisieren. Die Theoretische Informatik erforscht und entwickelt
Konzepte zur Darstellung von Geräten und Prozessen als formal
logische Systeme; damit ist sie die Grundlage für die
Programmierung. Die Formalisierung geschieht auf zwei Ebenen:
Einerseits müssen Symbole gefunden werden, die für reale
Vorgänge stehen können – Zahlen oder Zeichen meist auf digitaler
Basis werden dafür verwendet.
Andererseits müssen formal logische Verbindungen
zwischen diesen Symbolen festgelegt werden. Hat man logische
Symbole erst einmal formal analysiert und entschieden, wie sie
sinnvoll zusammenarbeiten können, lässt sich erkennen, ob
Computer bestimmte Probleme überhaupt lösen können. Einen
wichtigen Stellenwert nehmen dabei die Algorithmen ein, die
Musterlösungen für häufige und schwierige Aufgaben
bereitstellen. Die theoretische Informatik befasst sich daher
insbesondere mit der Geschwindigkeit und dem Speicherverbrauch
solcher Algorithmen.
Einen anderen Theorieansatz verfolgt die Künstliche
Intelligenz (KI), auch „Artificial Intelligence“ (AI) genannt. Sie
versucht, menschliche Intelligenz zumindest teilweise
nachzuahmen. Die Computersimulation des menschlichen Lernens
und der menschlichen Denkprozesse nutzt daher auch die
Erkenntnisse aus der Neurologie, Linguistik, Epistemologie und
Psychologie. Die Arbeitsgebiete der KI sind natürliche Sprachen
und Spracherkennung, Beweisprogramme und die Heuristik.
Lexik zum Text:
Vorgang m процес
Darstellung f зображення
Gerät n пристрій
Digital цифровий
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