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1. Informatik
1.1 Was ist Informatik? – Eine Begriffsklärung
„Was mich an der Informatik immer so angezogen hat, war, dass
das, was konzeptuell schön zusammenpasste, in der Praxis sofort
hervorragend nutzbar war.“
Edsger Wybe Dijkstra,
niederländischer Informatiker und Erfinder der formalen
Algorithmen
Das Wort Informatik setzt sich aus den Wörtern
Information und Automatik zusammen und bezeichnet die
Wissenschaft von der systematischen Verarbeitung von
Informationen mit Hilfe von Rechenanlagen. Die Ursprünge der
Informatik liegen in der Mathematik, der Elektro- und
Nachrichtentechnik. Die Informatik konzipiert und konstruiert
mathematische Maschinen, die selbständig Symbole verarbeiten
können, also Maschinen, mit denen Daten übertragen, gespeichert
und durch Befehlsketten – den Algorithmen – automatisch
verarbeitet werden können.
Im Zentrum der Informatik steht heute der Computer, eine
„Symbolverarbeitungsmaschine“, die als vielseitigste technische
Erfindung aller Zeiten gilt. Als Werkzeug der Informatik verrichtet
der Computer – anders als andere Maschinen – keine physikalische
oder mechanische Arbeit. Der Computer nimmt damit eine
Sonderstellung unter den technologischen Innovationen ein. Im
Unterschied zu Mikroskop, Teleskop oder anderen
wissenschaftlichen Instrumenten ist der Computer keine
„Verlängerung“ der menschlichen Sinnesorgane. Er verstärkt
weder die physischen Kräfte des Menschen, wie es die
Dampfmaschine tat, noch macht er es wie Autos oder Flugzeuge
möglich, weiter und schneller zu reisen, als es die eigenen Beine
zulassen. Computer verarbeiten ausschließlich Daten. Die
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