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LEKTION 15
WAS IST EIN KATASTER?
Unsere Erdoberfläche kann nach verschiedensten Kriterien
unterteilt werden, beispielsweise nach der Bodenbedeckung
(Wald, Gewässer, Wiese, Strassen, Gebäude, etc.), nach
administrativen Einheiten (Gemeinden, Kantone), nach der
Nutzung resp. Nutzungsplanung (Zonen) oder nach den
Eigentümern (Grundstück). Diese Aufteilungen werden je nach
ihrer Art als physische bzw. juristische Landobjekte bezeichnet.
Zwischen zwei Landobjekten entstehen Grenzen (z.B.
Vegetationsgrenzen, Gemeindegrenzen oder Grundstückgrenzen).
In einem Kataster werden solche Landobjekte methodisch
erfasst, verwaltet und öffentlich zugänglich gemacht. Diese
Informationen sind amtlich und verbindlich. Dabei haftet der Staat
für Schäden, die aus falschen Katasterinformationen entstehen.
Im Kataster (auch Liegenschaftskataster) werden alle
Flurstücke nach ihrer Lage, Nutzung, Größe usw. verzeichnet und
dargestellt.
Das Kataster (früher auch Flurbuch genannt) wird vom
jeweils zuständigen Kataster- bzw. Vermessungsamt geführt und
ist Basis des Grundbuchs. Unter Fortführung versteht man in
diesem Zusammenhang, dass das Kataster immer auf dem
neuesten Stand zu halten ist.
Hauptteile des Katasters sind die Katasterbücher mit der
Beschreibung der Grundstücke (Lage, Adresse, Nutzungsart,
Größe, Gebäude, Eigentümer) und das sie darstellende Kartenwerk
(Katastermappe, Liegenschaftskarte). Das Amt oder ein befugter
Ziviltechniker erstellt den amtlichen Lageplan des Grundstücks,
der z.B. für eine Grundstücksteilung oder einen Bauantrag benötigt
wird.
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