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6. Die Gefahren der EDV (Teil II)
Telefonaten werden aufgezeichnet und über Monate
gespeichert, nicht die Gespräche selbst, aber wer mit wem und wie
lange telefoniert hat. Das Gleiche gilt natürlich auch für Telefonate
mit dem Handy. Darüber hinaus können die Handys von Satelliten
ausgeortet werden, sodass man den Ort des Telefonierenden
jederzeit feststellen kann.
Wer im Internet surft, hinterlässt Spuren, es kann
festgestellt werden, welche Seiten jemand aufgerufen hat. Darüber
hinaus gibt es Versuche, der Polizei die Möglichkeit zu geben,
über das Internet Computer von privaten Personen
auszuspionieren.
Über Kreditkarten und Rabattsystemen, wie der Payback –
Karte werden Daten über das Konsumverhalten der Menschen
gewonnen und gespeichert. Fingerabdrücke und genetische Daten
von allen Menschen sollen in riesigen Datenbanken gespeichert
werden.
Filmkameras in den Städten überwachen die Menschen. In
London beispielsweise gibt es so viele Kameras, dass der Weg
jedes einzelnen Menschen in der Stadt vollständig von Kameras
verfolgt werden kann. In ganz England sind über zwei Millionen
Filmkameras installiert. Dazu wird an Computerprogrammen
gearbeitet, die automatisch die Aufnahmen auswerten und auch
Personen erkennen können.
In einem totalitären Staat würde die EDV die Möglichkeit
bieten, alle Bürger nahezu lückenlos zu überwachen. Um die
Gefahren auf diesem Gebiet einzuschränken, werden Gesetze zum
Datenschutz geschaffen, die aber natürlich nicht jeden Missbrauch
von Daten ausschließen können.
Das Militär in aller Welt ist immer bestrebt gewesen und
wird immer bestrebt sein, stärker und besser als der jeweils
potentielle Gegner zu sein. Auch hier hat die EDV ungeahnte
Möglichkeiten eröffnet. Die Steuerung von Atomraketen oder das
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