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Staatshaushalt und Steuern








                        Der Staatshaushalt - ein Buch mit sieben

               Siegeln?



                        In  der  Bundesrepublik  Deutschland  erfassen  die  цffentlichen  Haushalte  die
               Haushaltsplдne  und  Haushaltsrechnungen  von  Bund,  Lдndern,  Kommunen  und
               anderen Einrichtungen des цffentlichen Rechts.
                        In den Haushalten (auch: "Budgets" oder "Etats") werden die Einnahmen und
               die Ausgaben dieser цffentlichen Einrichtungen gegenьbergestellt.

                        GemдЯ  dem  "Haushaltsgrundsдtzegesetz"  erstellt  der  Bundesfinanzminister
               den Entwurf des Bundeshaushaltsplanes fьr das jeweilige Haushaltsjahr. Der Entwurf
               wird von der Bundesregierung dem Bundestag vorgelegt, welcher darьber abstimmt.
               Nach Zustimmung durch den Bundesrat wird er als  Haushaltsgesetz verabschiedet.
               Das  Gesetz  wird  anschlieЯend  -  wie  alle  anderen  Bundesgesetze  -  vom
               Bundesprдsidenten unterschrieben und im Bundesgesetzblatt verцffentlicht.

                        Wichtigste  Einnahmequelle  des  Staates  sind  die  Steuern.  Steuern  sind
               Abgaben  an  den  Staat  in  einer  gesetzlich  festgelegten  Hцhe  und  ohne  direkte
               Gewдhrung  von  Gegenleistungen.  Mitte  der  90er  Jahre  lag  die  Steuerquote  in
               Deutschland  bei  ungefдhr  25%.  Die  Steuerquote  ergibt  sich  aus  der  Relation
               zwischen den Steuereinnahmen und dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Landes.

                        Steuern lassen sich unterscheiden nach
                        -  dem  Empfдnger  der  Steuern  (Bundessteuem,  Landessteuem  und
               Gemeindesteuern, Gemeinschaftsteuern von Bund und Lдndern, Kirchensteuern),
                        -  dem  Gegenstand  der  Steuern  (Steuern  vom  Einkommen  oder  vom
               Vermцgen, Verbrauchsteuern auf einzelne konkrete Gьter, Verkehrsteuern usw.) und
                        -  der  Ьbertragbarkeit  der  Steuerlast  vom  Steuerschuldner  auf  eine  andere
               Person (direkte und indirekte Steuern).

                        Ьber  seine  Finanzpolitik  (auch:  Fiskalpolitik)  und  mit  Hilfe  entsprechender
               finanzpolitischer  Instrumente  versucht  der  Staat  konjunkturelle  Schwankungen
               auszugleichen.       Die     Grundregel      einer     antizyklischen      Einnahmen-       und
               Ausgabenpolitik des Staates lautet: Sie soll wдhrend einer Rezession expansiv und
               wдhrend  eines  Booms  restriktiv  sein.  Das  zeigt  sich  z.B.  in  Steuerentlastungen


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