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Das Schild „Meterologischer Dienst der BRD.
Wetterwarte Fichtelberg“ sagt uns, dass wir uns am Eingang
der Wetterstation befinden. Im Arbeitsraum, wohin uns der
Stationsleiter geführt hat, erleben wir, wie über einen
Fernschreiber eine Wettermeldung durchgegeben wird:
„2312, 10578, 22809, 78011, 57623, 21300“. Die ersten
beiden Ziffern dieser verschlüsselten Wettermeldung geben
das Datum an, also den 23. Die Zahl 12 bedeutet: um 12
Uhr mitteleuropäischer Zeit. Die nachfolgenden
Zahlengruppen werden von den Technikern der Zentralen
Wetterdienststelle Potsdam entziffert oder entschlüsselt, wie
es in der Fachsprache heißt. So viel verstehen wir von den
soeben vermittelten Angaben.
Wind aus 280 Grad mit 18 Metern Geschwindigkeit pro
Sekunde, 2 km Sicht, in der letzten Stunde Bewölkerungs-
rückgang, in den letzten 6 Stunden wechselhafte
Bewölkerung, an der Station sind Cumulus-, Haufenwolken
in 2500 m Höhe, Temperatur bei -6°, Luftdrucksänderung in
den vergangenen 3 Stunden: keine. Anhand der
entschlüsselten Meldung werden in Potsdam die
Wetterkarten gezeichnet, und danach stellen dann die
Potsdamer „Wetterfrösche“ den Wetterbericht für die
gesamte Republik zusammen, nicht ohne die vielen anderen
Beobachtungen der Wetterstation aus dem In- und Ausland
zu berücksichtigen.
So entsteht ein genaues Bild von der Wetterlage in
Europa. Dieser kleine Einblick in die komplizierte und
verantwortungsbewußte Tätigkeit der Meteorologen läßt
plötzlich manch spöttische Bemerkung über die
Wettervorhersage in einem ganz anderen Licht erscheinen.
24. Bestimmen Sie die wichtigsten Begriffe des Textes, äußern Sie
sich dazu.
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